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Objekte von: Fritz Wunderlich

Künstler*inneninfo
Fritz Wunderlich1930 - 1966

Fritz Wunderlich stammte aus einer musikalischen Familie - sein Vater war Cellist, Kapellmeister und Chordirigent, seine Mutter Violinistin. Die Mutter finanzierte den Lebensunterhalt der Familie nach dem frühen Tod des Vaters durch Musikunterricht und Auftritte zur musikalischen Unterhaltung. Fritz Wunderlich begleitete schon früh Mutter und Schwester bei diesen Auftritten. Er erhielt seinen ersten Gesangsunterricht in Kaiserslautern. Er studierte von 1950 bis 1955 an der Musikhochschule Freiburg zunächst Horn, später bei Margarethe von Winterfeldt Gesang. Seinen ersten offiziellen Opernauftritt hatte er 1954 bei einer Hochschulaufführung in Freiburg als Tamino in Mozarts Zauberflöte. Daraufhin wurde er schon 1955 an die Württembergische Staatsoper in Stuttgart engagiert. Als er dort - ebenfalls als Tamino - für einen erkrankten Kollegen, den ersten Tenor Josef Traxel, einspringen durfte, weil der eigentlich als Ersatz vorgesehene Wolfgang Windgassen zugunsten des Anfängers verzichtete, wurde er praktisch über Nacht zum Star.

Ab 1959 war er zunächst mit einem Gastvertrag, ab 1960 als festes Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper München verpflichtet. Ab 1962 gastierte er an der Wiener Staatsoper, deren Ensemble er ab 1963 bis zu seinem Tod angehörte. Seit 1959 war er regelmäßig Gast der Salzburger Festspiele, Engagements führten ihn unter anderem nach Berlin, Aix-en-Provence, Venedig, Buenos Aires, London, Edinburgh und Mailand.

Von Karl Böhm wurde Wunderlich zu den Salzburger Festspielen eingeladen, wo er 1959 debütierte. Er sang den Henry Morosus in der Oper von Richard Strauss in einer Inszenierung von Günther Rennert mit den Wiener Philharmonikern und dem Chor der Wiener Staatsoper. Ein Kollege in der Rolle des Barbier war Hermann Prey.

1967 sollte er sein Debut an der Metropolitan Opera in New York geben, verstarb aber kurz vor seinem 36. Geburtstages in Folge eines Sturzes, bei dem er sich einen Schädelbruch zuzog.

Berühmt wurde Wunderlich durch seine strahlende, klare, über zwei Oktaven ausgeglichene Stimme, die insbesondere seit seiner Zusammenarbeit mit Hubert Giesen einen natürlichen, ungekünstelten Sitz besaß. Außergewöhnlich waren seine sängerische Intensität und sein Vermögen, sich in eine Rolle einzufühlen.

Einige von Wunderlichs berühmtesten Rollen waren der Tamino in Mozarts Zauberflöte, der Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, der Almaviva in Rossinis Der Barbier von Sevilla und der Henry in Die schweigsame Frau von Richard Strauss. In Stuttgart und bei den Schwetzinger Festspielen wirkte er auch an Uraufführungen moderner Opern mit (z. B. Der Revisor von Werner Egk). Erwähnenswert sind auch sein Lenski in Tschaikowskis Eugen Onegin sowie seine herausragende, für einen jungen Sänger ungewöhnlich reife Interpretation des Palestrina in der gleichnamigen Oper von Hans Pfitzner. Nicht zu vergessen auch sein Hans in B. Smetanas Verkaufter Braut. Neben der Oper umfasste sein großes Repertoire auch die Tenorpartien der großen Oratorien, Operetten (hier einige Gesamtaufnahmen unter Franz Marszalek), Lieder und Unterhaltungsmusik.

Freundschaftlich verbunden war er mit dem Bariton Hermann Prey, der oft mit ihm auf der Bühne stand. Einen väterlichen Freund fand Wunderlich in dem Bassisten Gottlob Frick, in dessen Haus er immer wieder zu Gast war. Mit Frick ging er dem gemeinsamen Hobby, der Jagd, nach.

Seine Heimatverbundenheit zeigte Wunderlich mit dem von ihm im Alter von 20 Jahren getexteten und vertonten "Kusellied", das er Mitte der 1960er Jahre bei einem Auftritt in Robert Lembkes Rateshow "Was bin ich?" vorstellte und das seither quasi die Kuseler "Nationalhymne" geworden ist.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Wunderlich [Stand: Oktober 2016]

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