Objekte von: Pieke Biermann
1950 wird Pieke Biermann in Stolzenau an der Weser geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebt sie im Norddeutschen.
Sie studiert Deutsche Literatur und Sprache, Anglistik und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Hannover. Ihre Magisterarbeit verfasst sie über das viel diskutierte Thema zur Gerechtigkeit von unbezahlter Hausarbeit.
Für ihre Doktorarbeit geht sie Mitte der 1970er Jahre nach Berlin, verdient den Lebensunterhalt durch Putzen, Post austragen, aber auch als Prostituierte in Nachtclubs.
Diese Tätigkeiten eröffnen ihr Einblicke in unterschiedliche gesellschaftliche Räume und Nischen. Seit 1982 arbeitet Pieke Biermann als freie Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin.
In den letzten sieben Heften der feministischen Zeitschrift «Courage» erscheint ihre Glosse um Kim Kraus und Hannelore. Diese literarischen Figuren sind zwei Prostituierte, die auf der Berliner Tiergartenstraße auf Freier warten und das Zeitgeschehen der 1980er Jahre kommentieren.
Mit ihren Texten und ihrem sozialkritischen Engagement will Pieke Biermann aufzeigen, dass Huren nicht am Rande, sondern in der Mitte der Gesellschaft stehen.
Diese Position führt - auch in der Frauenbewegung - zu Kontroversen.
1987 erscheint unter dem Titel «Potsdamer Ableben» der erste Fall um die Hauptkommissarin Karin Lietze aus Pieke Biermanns Berlin-Krimi-Reihe. Diese Krimis werden in mehrere Sprachen übersetzt und drei davon mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet.
Ende der 1990er Jahre tritt bei Pieke Biermann das journalistische Schreiben in den Vordergrund.
Heute arbeitet sie auch als Übersetzerin.