Objekte von: Johann Wilhelm Friedrich Holler
Kunstglaser mit Betrieb "F.W. Holler", Lohstraße 234, Krefeld, gegründet 1898, Tätigkeit bis 1905 bezeugt. Als Wohnungswechsel sind im Stadtarchiv Krefeld März‒April 1903 Nordhausen am Harz und Oktober/November Hamburg 1905 verzeichnet. In der Lohstraße 234 waren auch die Kunstglaser Carl Holler (ein Bruder?) und J.W.F.'s dritter Sohn, Friedrich Wilhelm Holler ansässig (geb. Krefeld, 1. Mai 1886, Ende 1919 Heirat, Umzug an den Osterwall 125; zeitweise in Hamburg, Mittweida/Sachsen und Berlin ansässig und bis 1939 [Scheidung] nachweisbar).
Laut Auskunft der Klassik Stiftung Weimar war Holler 1901 bis um 1903 für Henry van de Velde tätig und fertigte u.a. die Oberlichtfenster für Karl Ernst Osthaus im Folkwang Museum sowie die Glasfenster auf der Deutsch-Nationalen Kunstausstellung in Düsseldorf 1902. Bezeugt sind auch seine Mosaikfenster nach Entwürfen von Otto Eckmann „mit amerikanischem Material“ (DKuD 1898, S. 220). Holler wurde um 1897/98 bei dem aus Kassel stammenden Glaskünstler Karl Engelbrecht in Hamburg ausgebildet. Hierzu, wie auch zur Firmengründung, soll ihn Friedrich Deneken, 1897‒1922 Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Museums in Krefeld beraten haben, der wohl auch den Kontakt zu Van de Velde herstellte.
Siehe Deutsche Kunst und Dekoration, 1898,S. 220: „Hier hat sich unter dem Vorsitz des Herrn C. W. Crous eine ‚Vereinigung zur Förderung der Kunstarbeit in Crefeld‘ gebildet, die bemüht sein wird, neue Kunstindustrien in Crefeld und Umgebung in’s Leben zu rufen. Als erstes Ergebnis der dahin zielenden Bestrebungen ist seit kurzem die Kunstglaserei von F. W. Holler entstanden, die nach Entwürfen von Otto Eckmann mit amerikanischem Material Mosaikfenster fertigt. Holler lernte bei dem rühmlich bekannten Kunstglaser Karl Engelbrecht.“