Objekte von: Carl Lauterbach
Carl Lauterbach wurde 1906 in Burscheid geboren. 1924 begann er sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie; von 1928 - 1930 war er Meisterschüler von Heinrich Nauen. Nach dem Studienabschluss erhielt er ein Reisestipendium der Stadt Düsseldorf, das ihm einen einjährigen Studienaufenthalt (1930/31) - zusammen mit seiner ersten Frau, Grete Denecke (1905 - 1948) - in Paris ermöglichte. Zum Düsseldorfer Freundeskreis Lauterbachs zählten die Künstler Otto Pankok, Peter Ludwigs, Mathias Barz und Julo Levin. Entgegen seiner späteren Selbstdarstellung als Oppositioneller und Künstler des Widerstands hat Lauterbach nach eigener Aussage zwischen 1933 und 1943 an rund 40 Ausstellungen in Deutschland und den von Deutschland besetzten Gebieten mitgewirkt, darunter an der von der Wehrmacht organisierte Kunstausstellung für Deutsche Soldaten in Paris. 1937 lud ihn Richard Schwarzkopf, Professor der Düsseldorfer Kunstakademie, ihn zur Teilnahme an der Pariser Weltausstellung ein; die Stadt Düsseldorf kaufte bis 1941 Werke Lauterbachs an. Lauterbach hatte weder Berufsverbot, noch galten seine Bilder als "entartet". Seit 1934 war er Mitglied in der Reichskammer der bildenden Künste.
Carl Lauterbach ist einer der Überlieferer der Zeichnungen jüdischer Kinder aus der Zeit des Nationalsozialismus aus der Sammlung Julo Levins, der ihm die Arbeiten geschenkt hat. Auf vielen der Zeichnungen aus dem Bestand Lauterbachs hat er die Namen der Kinder ausradiert oder abgeschnitten.
Nach dem Krieg beantragte Lauterbach Wiedergutmachung als politisch Verfolgter, war Mitglied der "Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes" und des "Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands", der 1947 eine Einzelausstellung Lauterbachs in der Kunsthalle Düsseldorf veranstaltete. Ab 1950 besaß Lauterbach im Künstlerhaus an der Sittarder Straße sein Atelier. Er war in zweiter Ehe mit der Fotografin Ruth Lauterbach-Baehnisch (1910 - 1997) verheiratet. Im Kontext der Neurezeption der Düsseldorfer Avantgarde der 1920er Jahre seit den 1970er Jahren geriet auch das Leben und Werk Carl Lauterbachs wieder ins Blickfeld. Das Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf widmete Lauterbach von Anfang der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre mehrer Ausstellungen, in denen sowohl seine Werke als auch Stücke aus seiner umfangreichen dokumentarischen zeitgeschichtlichen Sammlung präsentiert wurden; er starb am 27. Juli 1991 in Düsseldorf.
1993 wurde die "Carl und Ruth Lauterbach Stiftung" zur Förderung von Kunst und Kultur im Stadtmuseum gegründet. Der damit verbundene "Carl Lauterbach Preis für soziale Grafik" wird seit 2005 nicht mehr ausgelobt.
Quellen:
Werner Alberg, Carl Lauterbach. Maler und Sammler, Düsseldorf 1994
Archiv Lauterbach, Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf