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Objekte von: Fabio Luisi

Künstler*inneninfo
Fabio Luisigeboren 1959

Luisi begann schon im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel. Parallel zu seinem Abitur machte er sein Diplom im Fach Klavier am Konservatorium Niccolo Paganini von Genua, an dem er als Privatschüler von Memi Schiavina unterrichtet worden war. In Frankreich lernte er Aldo Ciccolini kennen, der ihn nach Paris mitnahm und mit dem französischen Klavierrepertoire bekannt machte. In Orchesterleitung ließ er sich bei Milan Horvat in Graz ausbilden. Sein Studium verdiente er sich als Pianist, als Liedbegleiter und Kammermusikpartner. Das Kapellmeisterdiplom erhielt er 1983 mit Auszeichnung.

Seine Berufslaufbahn begann Luisi 1984 an der Oper seiner Heimatstadt. Er arbeitete dort drei Jahre lang und durchlief bis 1987 die gesamte Karriereleiter vom Solo-Korrepetitor und Studienleiter bis zum Kapellmeister. Er erwarb sich damit nicht nur ein breites Opernrepertoire, sondern dirigierte auch Ballettabende und Operetten.

Seit 1988 ist Luisi freiberuflich tätig und machte international Karriere. Noch während seines Engagements in Graz hatte Wolfgang Sawallisch ihn an die Bayerische Staatsoper geholt, wo er ständiger Gastdirigent blieb und zahlreichen Premieren dirigierte. Eine enge Bindung baute er sich auch zur Wiener Staatsoper auf und feierte hier u. a. mit der Neuproduktion von Rossinis "Guglielmo Tell" und mit "Nabucco" im Verdi-Jahr 2001 große Triumphe. Als gern gesehener Gast dirigierte Luisi in den 90er Jahren in den Opernhäusern von Berlin, Hamburg, Paris, Genf und Florenz und unternahm Konzertreisen mit dem Orchestre de Paris, der Staatskapelle Berlin, den Wiener Symphonikern und der königlichen Stockholmer Philharmonie oder den Münchner Philharmonikern. Die Münchner Philharmoniker leitete er u. a. bei der konzertanten Aufführung der Opern "Liebe der Danae" und "Feuersnot" anlässlich der Feierlichkeiten zum 50. Todestag von Richard Strauss im Herbst 1999. Mit der Staatskapelle Berlin und dem Orchestre de la Suisse Romande Genève überzeugte er u. a. beim internationalen Bruckner-Festival in Linz und stellte auch bei den Bregenzer Festspielen oder den Wiener Festwochen seine als Naturbegabung gefeierte Dirigiertechnik unter Beweis. Seit seinem umjubelten Japandebüt mit der Tokio Philharmonie unternahm Luisi in jeder Konzertsaison eine Japantournee. Im Juli 2001 stand er am Pult des NHK Symphony Orchestra Tokyo.

1995 unterschrieb Luisi einen Vertrag als Chefdirigent des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters in Wien, mit dem er in den folgenden fünf Jahren zahlreiche Konzerte im Wiener Musikverein gestaltete. Im Sept. 1997 übernahm er für die Dauer von fünf Jahren als Chefdirigent die künstlerische Leitung des Orchestre de la Suisse Romande Genève. Im Febr. 2000 stellte er sich mit vier Konzerten beim New York Philharmonic Orchestra vor und gab im Okt. 2000 mit einer "Rigoletto"-Neuproduktion sein Amerika-Debüt als Operndirigent an der Lyric Opera of Chicago.

Von 1996 bis zum Ende der Spielzeit 1998/1999 arbeitete Luisi als einer der drei Hauptdirigenten des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig. Im Sept. 1999 wurde er dann zum MDR-Chefdirigenten und künstlerischen Leiter des MDR-Sinfonieorchesters berufen, das zu den ältesten Rundfunkorchestern der Welt zählt. Er gab sich auch in Leipzig als präziser und fordernder Diener der Musik zu erkennen, der Leidenschaft, Stilgefühl und Sinn für Dramatik zu vermitteln wusste. Luisi gab dieses Amt mit der Spielzeit 2007/2008 das Amt an seinen Nachfolger Jun Märkl ab.

Im Dez. 2002 wurde Luisi zudem als neuer Chef der Wiener Symphoniker ab Okt. 2005 vorgestellt.

Im Januar 2004 wurde Luisi zum Generalmusikdirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden und als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle ab 2007 nominiert. Luisi steht in Dresden in der Nachfolge von so berühmten Dirigenten wie Fritz Busch, Karl Böhm, Josef Keilberth, Rudolf Kempe und Giuseppe Sinopoli.

Luisi verfügt über ein breites Repertoire, wobei er im Bereich der italienischen Opernliteratur neben Donizetti und Puccini vor allem Verdi favorisiert. In der deutschen Oper zeigt er besondere Vorliebe für Richard Strauss, dessen Opern er in Berlin - wie "Ariadne auf Naxos" in einer Inszenierung von Reinhild Hoffmann - oder bei den Salzburger Festspielen, in Dresden oder an der New Yorker Met mit besonderem Erfolg dirigierte. Aber auch Humperdincks "Königskinder" oder Wagners "Meistersinger" hatte er auf dem Programm. Eine Besonderheit war seine Arbeit für die Bregenzer Festspielseebühne im Jahr 2005 mit den Wiener Symphonikern, für die das ein Novum bedeutete. Für Dresden kündigte er im Juli 2007 an, dass er sein besonderes Augenmerk auf die Moderne richten und die Schwerpunkte auf Strauss, Mahler und Bruckner legen wolle.

Quelle und weitere Informationen: Eintrag "Luisi, Fabio" in Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000024281 (abgerufen von Stadtbüchereien Düsseldorf am 25.10.2012)

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