Objekte von: Ryômin
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 321:
Tätig in Edo/Tokyo
Arbeitete in Elfenbein
Motive: Figuren und manjû
Sein Familienname war Ono, wie aus zahlreichen, signierten Netsuke hervorgeht, sein persönlicher Name war Mataemon und sein gô Kotekisai. Ein Netsuke mit Fährboot-Darstellung ist auf das Jahr 1878 datiert (MCI, S. 656). Er verwendete im Gegensatz zu anderen Schnitzern immer wieder dasselbe kaô. Selten erscheint ein rotes Lacksiegel Ono. Die Schreibweise der Zeichen ryô und no variert.
Meinertzhagen nennt das Geburtsjahr 1833 und hält Ono Ryômin für einen Schüler des Rakumin. Auch schreibt er, daß er in den 1880er Jahren eine große Werkstatt für Elfenbeinschnitzerei in Mukôjima, am linken Ufer des Sumida-Flusses, führte. Dort wurden Netsuke und okimono vor allem für den Export hergestellt. Er hatte zahlreiche Schüler, die das Zeichen ryô im Namen führten.
Ono Ryômin schnitzte vor allem karako. Auf den manjû hingegen sind historische Figuren dargestellt. Ein beliebtes Modell war das manjû mit Darstellung von Enmaô, Jizô und oni nach einer Vorlage des Malers Hanabusa Itchô (1652-1724). Es gibt 1863 und 1864 datierte Beispiele (Jirka-Schmitz 2000b, Bd. 2, S. 87, Kat. Nr. 106). Daß er sich von Illustrationen in Holzschnittbüchern inspirieren ließ, belegen auch zwei manjû (Davey 1974, Nr. 316 und MCI, S. 656), deren Dekore an die Darstellungen von außer Rand und Band geratenen Geistern von Kawanabe Kyôsai erinnern. Das Kyôsai hyakki gadan (Kyôsais Bilder der hundert Dämonen), aus dem diese Illustration stammen könnten, erschien posthum 1889.