Skip to main content

Objekte von: Ernst Wiechert

Künstler*inneninfo
Ernst WiechertDE, 1887 - 1950

Geboren 18.05.1887 in Forsthaus Kleinort/Kreis Sensburg, Ostpreußen, gestorben 24.08.1950 in Uerikon/Zürichsee.

Lehrer, Schriftsteller

Ab 1905 studierte er Naturwissenschaften, Erdkunde, Englisch, Deutsch und Philosophie, Staatsexamen, Schuldienst, ab 1911 Oberrealschullehrer, enge Kontakte zu nationalistischen Kreisen (Fichte-Gesellschaft, Raabe-Stiftung); 1914 Kriegsfreiwilliger, danach 1918-1929 Lehrer in Königsberg, ab 1930 an einem Gymnasium in Berlin-Charlottenburg, 1933 aus Gesundheitsgründen ausgeschieden; Übersiedlung nach Ambach/Starnberger See, 1936 auf Hof Gagert bei Wolfratshausen; zunächst positive Aufnahme seiner Romane durch die Nationalsozialisten, nach einer 1935 gehaltenen Universitätsrede, die Kritik an der nationalsozialistischen Kultur- und Bildungspolitik übte, heftige Angriffe gegen ihn von Seiten der offiziellen Presse; nach Protest gegen die Verschleppung Martin Niemöllers ins Konzentrationslager wurde auch W. 1938 für zwei Monate im Konzentrationslager Buchenwald festgesetzt; nach seiner Freilassung verzichtete er auf weitere Regimekritik, aber veröffentlichte auch nicht mehr; wurde nach 1945 eine Zeitlang als Hauptvertreter der literarischen Opposition gegen Hitler-Deutschland angesehen; 1948 von der Entwicklung in Deutschland nach dem Krieg abgestoßen, Emigration in die Schweiz; Erzähler und Romancier, Auszeichnungen: 1929 Literaturpreis der europäischen Zeitschriften; 1932 Raabe-Volkspreis; 1932 Carl-Schünemann-Preis.

Werke: Die Flucht 1916 (unter Pseud.); Der Wald (Rom.) 1922; Der Totenwolf (Rom.) 1924; Die blauen Schwingen (Rom.) 1925; Der Knecht Gottes Andreas Nyland (Rom.) 1926; Der silberne Wagen (Erz.) 1928; Die kl. Passion (Rom.) 1929 (frz. 1966); Die Flöte des Pan (Nov.) 1930; Die Magd d. Jürgen Doskocil (Rom.) 1932 (Neuausg. zuletzt 1982, frz. 1970 u. 1993); Jedermann. Geschichte eines Namenlosen (Rom.) 1932 (ital. 1997); Das Spiel vom deutschen Bettelmann 1933; Die Majorin (Heimkehrerrom.) 1934 (Neuausg. zuletzt 1990, ital. 1966, ndl. 1970); Hirtennovelle 1935 (versch. Neuaufl. u. Neuausg., zuletzt 1991); Der verlorene Sohn (Ged.) 1935; Der Dichter u. d. Jugend (Rede) 1936; Wälder u. Menschen. Eine Jugend (Autobiographie) 1936 (zahlr. Neuaufl. u. Neuausg., zuletzt 2000); Von d. treuen Begleitern (Ess.) 1937; Das einfache Leben (Rom.) 1939 (zahlr. Neuaufl. u. Neuausg., zuletzt 2002, frz. 1968 u. 1996, span. 1960 u. 1968, slowak. 1969, engl. 1994, ital. 1996, poln. 2001); Der Dichter u. die Zeit 1945; Rede an d. Dt. Jugend 1945 (ital. 1965); Die Jeromin-Kinder (Rom.), 2 Bde. 1945-47 (Neuausg. zuletzt 1991; poln. 1972, frz. 1995); Märchen, 2 Bde. 1946 (Neuausg. zuletzt 1981); Der weiße Büffel od. von d. großen Gerechtigkeit (Legendenerz.) 1946 (Neuausg. zuletzt 1983, frz. 1962, span. 1964); Der Totenwald 1946 (zahlr. Neuaufl. u. Neuausg., zuletzt 1996, span. 1964, poln. 1972); Der Richter (Rom.) 1948; Jahre u. Zeiten (Autobiograph.) 1948 (zahlr. Neuaufl. u. Neuausg., zuletzt 1996); Die Mutter (Erz.) 1949; Missa sine nomine (Rom.) 1950 (zahlr. Neuausg. zuletzt 1982, frz. 1991, ital. 1995).

Ausgaben: Sämtl. Werke, 10 Bde. 1957; Die Novellen u. Erzählungen 1962; Ges. Werke, 5 Bde. 1980.

Literatur: Kily 12; DBE 10; J. Hattwig, Das Dritte Reich im Werk E.W.'s, Frankfurt/M. 1984; H.A. Boag, E.W, the prose works in relation to his life and times, Stuttgart 1987; G. Reiner, E.W. 1887-1950. L'homme et la genèse de son oeuvre vers la maturité 1887-1938, Paris 1991; Wort u. Dichtg. als Zufluchtsstätte in schwerer Zeit (Hg. F.-L. Kroll), Berlin; J. Katauskiene, Land u. Volk d. Litauer im Werk dt. Schriftsteller d. 19./20. Jhs. (H. Sudermann, E.W., A. Miegel u. J. Brobowski), Vilnius 1997; F.H. Schrage, Weimar - Buchenwald. Spuren nationalsozialistischer Vernichtungsgewalt in Werken v. E.W., Eugen Kogon, Jorge Semprun, Düsseldorf 1999; H.-M. Pleßke, Der die Herzen bewegt. E.W., Dichter u. Zeitzeuge aus Ostpreußen (Hg. Landsmannschaft Ostpreußen, Abt. Kultur), Hamburg 2003; M. Franke, Jenseits d. Wälder. Der Schriftsteller E.W. als politischer Redner u. Autor, Köln 2003.

Mehr anzeigenWeniger anzeigen
Sortieren:
Filter
17 Ergebnisse
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu