Objekte von: E.Y. Harburg
Isidore Hochberg stammte aus einer jüdischen Einwandererfamilie auf der Lower East Side von New York City. Sein Spitzname war "Yipsel", der oft zu "Yip" verkürzt wurde. Nachdem er den Namen Edgar Harburg angenommen hatte, wurde er schließlich als Edgar "Yip" Harburg bekannt.
Er lernte während seiner Schulzeit seinen späteren langjährigen Partner und Freund Ira Gershwin kennen und schrieb für die Schulzeitung erste Liedtexte. Nach seinem Universitätsabschluss ging Harburg für drei Jahre nach Uruguay, um der Einziehung zum Militärdienst zu entgehen. Nach dem Krieg kehrte er nach New York zurück und arbeitete als Versschreiber für Lokalzeitungen. Nach dem Flop mit der Gründung einer eigenen Firma, die 1929 im Börsencrash unterging, begannen Ira Gershwin und Yip Harburg als Songwriter. Gershwin führte Harburg bei Jay Gorney ein, der für die Broadway-Revue Earl Carroll's Sketchbook arbeitete. Die Show war erfolgreich, und Harburg wurde als Liedtexter engagiert, um für eine Reihe von Revuen wie z. B. Americana (1932) zu schreiben, aus der sein erster Erfolg "Brother, Can You Spare a Dime?" stammt, ein Kinderlied, das Gorney in seiner Kindheit in Russland gelernt hatte.
Zu seinen großen Hits aus der Revue-Zeit gehörte auch "Walk a Little Faster" (1932) und der spätere Jazzstandard "April in Paris". Mit Vernon Duke arbeitete Harburg 1943 für die Broadway-Revue Ziegfeld Follies, aus dem der Klassiker "What Is There to Say?" stammt. Für die Revue Life begins at 8:40 schrieb er Songs zusammen mit Ira Gershwin; die Hits "Let's Take a Walk Around the Block", "You're a Builder Upper" und "Fun to Be Fooled" schrieb er mit Harold Arlen.
Harburg und Gorney bekamen nach ihren New Yorker Erfolgen einen Vertrag der Paramount-Filmgesellschaft in Hollywood angeboten; dort arbeitete Harburg mit den großen Komponisten des Great American Songbook zusammen, wie Harold Arlen, Walter Donaldson, Vernon Duke, Johnny Green, Jerome Kern, Jule Styne und Burton Lane.
Gemeinsam mit Arlen entstand auch das Lied "Over the Rainbow" aus dem Film The Wizard of Oz (1939), mit dem die junge Judy Garland weltberühmt wurde. Zudem wirkte Harburg bei dem Film an den Dialogen mit. 1943 schrieb das Team die Songs "Happiness Is a Thing Called Joe" und "Ain't It de Truth", für den Film Cabin in the Sky, mit dem Lena Horne ihre Karriere startete.
Er schrieb auch weiterhin für den Broadway: in den 1940er Jahren arbeitete er für eine ganze Reihe von Musical,s wie Bloomer Girl (1944) über die Frauenrechtlerin Amelia Bloomer. Damals entstand auch eine seiner berühmtesten Broadwayshows, Finian's Rainbow (1947) mit der Musik von Burton Lane. Aus dem Musical stammt auch der Song "Old Devil Moon", den später Miles Davis und andere zu einem Jazzstandard machten, außerdem "Look to the Rainbow" und "When I'm Not Near the Girl I Love".
Während der McCarthy-Ära von 1951 bis 1962 wurde Yip Harburg Opfer der Hollywood blacklist, als die Filmstudiobosse der Sympathie für die American Communist Party verdächtigte Künstler mit Berufsverbot belegten. Trotzdem arbeitete Harburg weiter für Musicals des Broadway, wie Jamaica, wieder für Lena Horne, aus dem die Songs "I Don't Think I'll End It All Today", "Push the Button" und "Napoleon" stammen.
Für die Broadwayshow The Happiest Girl in the World (1961) nahm Harburg die Motive der Lysistratalegende von Aristophanes auf; die Musik stammte aus Werken von Jacques Offenbach. Im Jahr 1963, nachdem der Bann in Hollywood aufgehoben war, arbeiteten Arlen und Harburg für den Zeichentrickfilm Gay Purr-ee erneut zusammen; im selben Jahr schrieben sie - wieder für Judy Garland - den Song "I Could Go on Singing". Harburgs letzte Broadway-Arbeit war Darling of the Day (1968); die Musik schrieb Jule Styne.
Quelle und weitere Informationen s. http://de.wikipedia.org/wiki/E._Y._Harburg [Stand: Januar 2015]