Objekte von: Léo Delibes
Léo Delibes stammt mütterlicherseits aus einer musikalischen Familie - sein Großvater war Sänger an der Opéra comique, dessen Bruder Organist und Pädagoge am Pariser Konservatorium. Bei diesem Großonkel ging er bereits als 11jähriger in die Lehre und errang 1849 und 1850 die Solfeggienpreise.
Delibes sang zunächst im Opernchor und vervollkommnete sich kompositorisch bei Adolphe Adam, der ihn die Stelle eines Korrepetitors am Theatre Lyrique und eines Organisten an der Kirche St.-Jean-St.-Francois verschaffte. Zeitweilig war er als zweiter Chordirektor an der Oper tätig - hier entstanden zahlreiche Chorkompositionen, die auch mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Delibes sah sich vor allem als Bühnenkomponist: Er hatte mit 19 Jahren seinen ersten Erfolg mit der einaktigen Operette "Deux sous de charbon" am Theatre Folies Nouvelles sowie in den Bouffes Parisiens. Es folgten 1857 der komische Einakter "Maitre Griffard" und 1863 "Le jardinier et son seigneur". Gemeinsam mit Eduard Minkus schrieb er fürs Ballett: "La source", "Coppelia" (sein erfolgreichstes Werk überhaupt), "Sylvia ou la nymphe de Diane". Auch die heiteren Opern "Le roi l'a dit" (1873), "Jean de Nivelle" (1880) und "Lakmé" (1883) waren sehr beliebt.
1881 wurde Delibes Professor für Komposition am Pariser Konservatorium.
Quelle: Programmheft "Coppélia am Montmartre", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, Spielzeit 2003/2004.