Skip to main content
Andreas Achenbach (Künstler*in), Feldkapelle, o.J.
Feldkapelle
Feldkapelle
ObjektnummerK 1937-34

Feldkapelle

ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (1815–1910)
Datierungo.J.
Material/TechnikAquarell über Bleistift
MaßeBlattmaß: 20,9 x 42,5 cm
BeschreibungAndreas Achenbach besuchte bereits mit vierzehn Jahren die Düsseldorfer Kunstakademie. Prägend wurde für ihn sein erster Aufenthalt an der Nordseeküste im Jahr 1832. Neben Seestücken entstanden damals Bilder, die rheinische Landschaften zum Thema hatten. In seinen Jugenderinnerungen hielt er fest, dass seine Vorliebe für "Luft und Wasser" durch Johann Wilhelm Schirmer geweckt worden sei, unter dessen Anleitung er seit 1831 Studien vom Rhein fertigte. Bildelemente wie Himmel oder Wasser wirklichkeitsgetreu darzustellen, bedeutete für ihn aber nicht, auf eine in der Fantasie erdachte Gesamtkomposition zu verzichten.
Auch das Aquarell Feldkapelle scheint eine erdachte Landschaft wiederzugeben, auf der sich ein breiter, überschwemmter Weg bis zu einer Hügelkette am Horizont schlängelt. Der Himmel, der mehr als die Hälfte der Bildfläche einnimmt, hellt sich sukzessive auf, so dass die Hügel in der Ferne in warmes Abendlicht getaucht sind, während graue Wolkenstreifen im Vordergrund ein Unwetter ahnen lassen. Eine einzelne Rückenfigur mit Wanderstab führt den Betrachter von links in das Bild ein. Rechts ragt die zwar kleine, aber das Blatt beherrschende Feldkapelle am Wegrand auf.
Verdorrte Pflanzen im Vordergrund, der kahle Laubbaum hinter der Kapelle sowie vorbeiziehende Krähen verleihen der dargestellten Landschaft eine unheimliche Atmosphäre, die durch virtuos gesetzte Lichteffekte wie die hell reflektieren Wasserflächen vor düster-diffuser Landschaft verstärkt werden.
Achenbach übte großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Landschaftsmalerei aus, ohne jemals dem Professorenkollegium einer Akademie anzugehören.

GL
KlassifikationGrafik - Zeichnung
Ausstellungsgeschichte08.10.2021 - 09.01.2022
Leipzig, Museum der bildenden Künste: Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker

15.10.2020 - 24.05.2021
Düsseldorf, Kunstpalast: Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker

13.05.2015 - 23.08.2015
Waiblingen, Galerie Stihl: Spiegel der Seele

17.12.2012 - 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Espejos del alma. Paisaje romantic alemán
Literatur/QuellenCaspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker, Ausst.-Kat. Düsseldorf/Leipzig, Dresden 2020, Kat. 136, S. 164

Los Espejos del Alma. Paisaje alemán en el romanticismo, Ausst.-Kat. Museo Nacional del Romanticismo, 2012, Kat. 18

Die Düsseldorfer Malerschule, Bd. 1, Petersberg 2011, S. 177, 194, 226, 234

Die Düsseldorfer Malerschule, Bd. 2, Petersberg 2011, S. 207

Handzeichnungen und Aquarelle des 19. Jahrhunderts: Aus den Beständen des Kupferstichkabinetts im Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1965/66, S. 24

Bunkowsky, Erhard (Hg.), 150 Jahre deutsche Landschaftsmalerei. Ihre Entwicklung von 1800 bis zur Gegenwart, Erfurt 1951, S. 128



Institution Kunstpalast
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu