ObjektnummerK 1922-366
Landschaft im Harz mit Kriegern und brennendem Dorf
ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in
Carl Friedrich Lessing
(DE, 1808 - 1880)
Datierung1876
Material/TechnikTusche über Bleistift und Kreide auf blauem Papier, Deckfarben, laviert, weiß gehöht
MaßeBlattmaß: 39,5 x 54 cm
BeschreibungCarl Friedrich Lessing, ein Großneffe des deutschen Dichters Gotthold Ephraim Lessing, begann 1822 unter Karl Friedrich Schinkel sein Studium an der Bauschule in Berlin. Noch im selben Jahr entschloss er sich, Maler zu werden und trat 1826 in das Atelier von Wilhelm von Schadow ein, dem er nach Düsseldorf folgte. Während Schadow ihn vornehmlich zur Historienmalerei anleitete, fühlte er selbst sich der Landschaftsmalerei verpflichtet und gründete 1827 gemeinsam mit Johann Wilhelm Schirmer den "Landschaftlichen Componierverein" in Düsseldorf. Lessing, der es wie Caspar David Friedrich ablehnte, nach Italien zur reisen, äußerte: "Ich begreife nicht, warum die Leute immer so weit fortgehen um Studien zu malen, hätte ich Zeit und Geld, so würde ich zuerst ganz Deutschland gründlich bereisen, wo noch viele interessante und unbekannte Gegenden sind."Eine solche war für ihn der Harz, den er seit 1836 in vier Studienwanderungen erkundet hatte. Motive von diesen Reisen tauchen insbesondere seit 1870 häufig in Verbindung mit Szenen aus dem Dreißigjährigen Krieg, auf. Die hier im Bildmittelgrund abgebildeten Krieger suchen hinter Felsvorsprüngen in einer Kuhle Schutz. Der Gebirgszug im Hintergrund geht auf genaue Naturstudien aus dem Jahr 1874 zurück, die mit Zwischen Blankenburg und dem Regenstein betitelt sind. Rauch, der aus einem lodernden Feuer im Tal aufsteigt, verrät die Position der gegnerischen Krieger und verleiht dem Blatt im Sinne des von Lessing geschaffenen spätromantischen Bildtypus der "historischen Landschaft" Dramatik.
Im Jahr 1858 folgte Lessing dem Ruf als Galerie-Inspektor nach Karlsruhe und wurde dort Nachfolger von Schirmer.
GL
KlassifikationGrafik - Zeichnung
Portal-Technikdrawing and drawing techniques
Ausstellungsgeschichte13.05.2015 – 23.08.2015
Waiblingen, Galerie Stihl: Spiegel der Seele
18.12.2012 - 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Los espejos del alma. Paisaje alemán en el Romanticismo
27.03.1981 - 30.08.1981
Essen, Villa Hügel: Kunstmuseum Düsseldorf. Malerei des 19. Jahrhunderts
Literatur/Quellen- Kunstmuseum Düsseldorf: Handzeichnungen und Aquarelle 1800-1850, Waiblingen, Galerie Stihl: Spiegel der Seele
18.12.2012 - 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Los espejos del alma. Paisaje alemán en el Romanticismo
27.03.1981 - 30.08.1981
Essen, Villa Hügel: Kunstmuseum Düsseldorf. Malerei des 19. Jahrhunderts
Düsseldorf 1971, S. 76
- Kunstmuseum Düsseldorf: Handzeichnungen und Aquarelle des 19.
Jahrhunderts: Aus den Beständen des Kupferstichkabinetts im
Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1965/66, S. 54
- Peters, Hans Albert (Hg.), bearbeitet von Ute Ricke-Immel: Die
Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Die
erste Jahrhunderthälfte, Düsseldorf 1978, Bd. 3/1
- Ausst. Kat. Nineteenth Century German Drawings and Watercolours, National Gallery of Ireland, 1976, Nr.58
- Ausst. Kat. Los Espejos del Alma. Paisaje alemán en el romanticismo, Museo Nacional del Romanticismo, 2012, Nr. 15
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Graphik