ObjektnummerTMIN_1990-1991 Düsseldorf12
Der Geizige
Autor*in
Molière
(1622 - 1673)
Übersetzer*in
Gabriele Groenewold
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Regie
Fred Berndt
(geboren 1944)
Bühnenbild
Fred Berndt
(geboren 1944)
Kostüm
Svetlana Cvetkova
(1954 - 2001)
Dramaturgie
Uwe Bautz
(geboren 1960)
Datierung17.03.1991 (1990/1991)
BeschreibungInhalt: Der reiche und geizige Harpagon hat zwei Kinder: Élise, die in Valère verliebt ist, einen ehrenwerten Neapolitaner, der als Intendant im Dienst ihres Vaters steht, und Cléante, der sich danach sehnt, Mariane zu heiraten, ein junges und besitzloses Mädchen. Harpagon ist angsterfüllt, weil er im Garten eine Geldkassette mit 10.000 Goldécus vergraben hat und diese entdeckt und gestohlen werden könnte. Argwöhnisch misstraut er jedem, sogar seinen Kindern. Er will Mariane heiraten, Élise wird (ohne Mitgift) Anselm versprochen, einem Greis, und Cléante ist für eine Witwe bestimmt. Das junge Mädchen lehnt energisch ab, aber ihr Vater verlangt von Valère, dass er sie überzeugen soll. Dieser stimmt zwar ein, aber denkt schon daran, mit seiner Geliebten zu flüchten, wenn es nötig ist.
Cléante, der nicht mehr auf seinen Vater hoffen kann, braucht dringend 15.000 Francs. La Flèche, sein Diener, übernimmt es für ihn, einen Geldverleiher zu finden. Er muss erkennen, dass der Wucherer, den er gefunden hat, sein Vater ist und beide streiten sich gewaltig. Die Heiratsvermittlerin Frosine betritt die Szene und überzeugt Harpagon davon, dass Mariane ältere Männer bevorzugen würde und dass sie sich schon darauf vorbereitet und freut, ihn zu heiraten. Der Geizige ist skeptisch, weil Mariane nicht wohlhabend ist, aber Frosine überzeugt ihn, dass eine arme Person, die große Ausgaben gar nicht kennt, nur zu ihm passen kann. Die Heiratsvermittlerin will sich für ihre Arbeit bezahlen lassen, aber Harpagon redet sich heraus und geht einfach.
Harpagon hat Mariane zum Essen eingeladen, um den Heiratsvertrag unterschreiben zu lassen. Er hält seinem Gesinde eine Strafpredigt, insbesondere Maître Jacques, dass die Ausgaben sehr eingeschränkt werden sollen. Der Koch protestiert, doch der Intendant Valère unterstützt den Geizigen. Es folgt ein heftiger Streit, in dessen Verlauf Maître Jacques Schläge mit einem Stock einsteckt. Von diesem Moment an denkt er an nichts anderes mehr, als sich zu rächen. Frosine kommt und führt Mariane ins Haus, die nervös ist, da sie ja gleich ihren zukünftigen Ehemann kennenlernen wird. Als dieser erscheint, ist sie angeekelt von seiner ganzen Gestalt. Jetzt trifft auch Cléante ein und Mariane erkennt ihn, das Objekt ihrer Begierde. Die beiden Verliebten unterhalten sich und gestehen, in Anwesenheit Harpagons, in zweideutigen Worten ihre gegenseitigen Gefühle. Cléante zieht einen teuren Ring vom Finger seines Vaters und bietet ihn in seinem Namen Mariane an. Harpagon begreift nicht, was vor sich geht, wird jedoch misstrauisch.
Die beiden Verliebten bitten Frosine einzugreifen und dem Geizigen zu sagen, dass er die unsinnige Heirat aufgeben soll. Harpagon überrascht seinen Sohn, als dieser Marianes Hand küsst, und fühlt sich sofort in seinem Verdacht bestätigt. Um seinen Sohn unter vier Augen zu sprechen und seine Wünsche zu erfahren, behauptet er, seine Pläne geändert und die Heirat abgeblasen zu haben. Der einfältige Sohn erzählt seinem Vater alles von seiner Liebe zu Mariane und seinem Verlangen sie zu heiraten. Harpagon verfällt in Rage und verflucht Cléante. Maître Jacques greift ein, trennt die beiden und versöhnt sie, indem er beiden einredet, dass der jeweils andere aufgegeben hätte. Die Versöhnung ist nur von kurzer Dauer. Anschließend trifft La Flèche auf Cléante und zeigt ihm Harpagons Geldkassette, die er gerade geraubt hat. Harpagon schwört den wahren Schuldigen zu finden und ihn dem Vergehen gerecht zu bestrafen.
Harpagon beauftragt einen Polizeikommissar, den Diebstahl seiner Geldkassette zu ermitteln. Maître Jacques rächt sich an Valère, indem er ihn als Dieb der Geldkassette denunziert. Man fordert ihn auf, seine Untat einzugestehen und zu erklären. Valère missversteht die Situation, gibt seine Gefühle für Élise preis und gibt zu, dass sie heimlicherweise seine Verlobte sei. Ein weiteres Mal versteht Harpagon die Situation zu spät und seine Wut packt ihn erneut. Anselme, der Élise heiraten soll, betritt die Szene, während Valère seine Geschichte erzählt. Der alte Mann begreift, dass Valère und Mariane seine Kinder sind. Er war davon überzeugt, dass sie vor langer Zeit bei einem Schiffbruch umgekommen seien. Cléante wird nun Mariane heiraten und Valère Élise. Harpagon bleibt allein, hat aber sein Geld wieder.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Geizige [Stand: September 2019]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung