ObjektnummerTMIN_1995-1996 Düsseldorf3
Die Ratten
Autor*in
Gerhart Hauptmann
(DE, 1862 - 1946)
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Regie
Wolf-Dietrich Sprenger
(geboren 1942)
Bühnenbild
Achim Römer
(geboren 1953)
Dramaturgie
Uwe Bautz
(geboren 1960)
Verlag
Felix Bloch Erben
(Aufführungsrechte) (gegründet 1887)
Datierung16.09.1995 (1995/1996)
BeschreibungInhalt: Seitdem die Putzfrau Henriette John ihren kleinen Sohn Adelbert bereits im Alter von acht Tagen verloren hat, weil er, in ärmliche und unhygienische Verhältnisse geboren, an Brechdurchfall erkrankt war und starb, wünscht sie sich nichts sehnlicher als ein zweites Baby. Als drei Jahre darauf das Dienstmädchen Pauline Piperkarcka ein uneheliches Kind erwartet und sich deswegen umbringen will, beruhigt Frau John die werdende Mutter, indem sie ihr das Baby abkauft und später vor aller Welt, auch vor ihrem auswärts als Maurerpolier arbeitenden Mann, als ihr eigenes ausgibt. Pauline jedoch bereut das „Geschäft“ bald, denn sie fürchtet, die Behörden könnten den Schwindel aufdecken. Sie meldet ihr Kind auf dem Standesamt an und nennt Frau John als Pflegemutter. Als Frau John, mit dieser Information konfrontiert, den Verlust „ihres“ Kindes befürchtet, versucht sie, Pauline zu betrügen, indem sie ihr das todgeweihte Baby der Morphinistin Knobbe unterschiebt. Frau Johns gewalttätiger Bruder Bruno soll Pauline einschüchtern und davon abhalten, über den „Handel“ zu reden, tötet diese jedoch, als sie sich gegen ihn zur Wehr setzt. Frau John verstrickt sich in ein Netz von Lügen und muss schließlich ihrem Mann die Wahrheit gestehen. Dieser fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und will seine Frau sofort verlassen, obwohl nicht zuletzt er es war, der sich immer ein zweites Kind gewünscht hat und den sie deshalb nicht enttäuschen wollte. Als die Polizei erscheint und das Kind ins Waisenhaus bringen will, erkennt Frau John die Aussichtslosigkeit ihrer Lage und wirft sich vor einen Pferdebahnwagen.
Im gleichen Gebäude, im vom Ungeziefer und Ratten heimgesuchten Dachgeschoss hat Theaterdirektor Hassenreuter seinen Theaterfundus untergebracht, wo er einigen Schauspielschülern das Pathos und die hohe Moral des Schillerschen Idealismus predigt, während er sich gleichzeitig mit Alice, einer seiner Elevinnen, vergnügt. Erich Spitta, der Geliebte von Hassenreuters Tochter Walburga und ein schüchterner ehemaliger Theologiestudent, ist von der klassischen Theaterauffassung enttäuscht und plädiert bei den Proben zu Schillers "Die Braut von Messina" für mehr Realismus und damit für das neue naturalistisches Drama.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ratten [Stand: Januar 2020]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung