ObjektnummerSMD.X 2331
Jeu de l'oie - Gänsespiel und Dame
ObjektbezeichnungGesellschaftsspiel
Besitzer*in
Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
(gegründet 1874)
Eigentümer*in
Landeshauptstadt Düsseldorf
Datierungfrühes/ early 20. Jahrhundert/ Century
Material/TechnikPapier, Holz
Maße(H x B x T): 2,5 x 36,3 x 29,5 cm
BeschreibungAuf der einen Seite ist ein Spielfeld für das Gänsespiel aufgebracht, auf der anderen Seite eine Damespiel; am rechten und linken Rand sind zwei Fächer, in denen die Spielsteine für Dame aufbewahrt werden (je 20 naturbelassene und schwarze runde Holzplättchen); die Spielanleitung für das Gänsespiel ist auf holländisch und französisch in der Mitte des Spielfelds abgedruckt; das Spiel stammt aus dem Verlag J. B. BruxellesDas Gänsespiel ist europaweit eines der ältesten Spiele überhaupt und hat sogar Vorläufer im alten Ägypten. Das spiralförmige Brettspiel tauchte in Europa erstmals im 15. oder 16. Jh. auf - entweder in Deutschland oder in Italien. Dass Francesco de' Medici dem spanischen König Philipp II. um das Jahr 1580 eine reich verzierte Version des Spiels schenkte, ist belegt. Von da an war es an allen europäischen Höfen ein beliebter Zeitvertreib; der Adel und das Bürgertum spielten dabei nicht selten um Geld!
Das Spielfeld besteht aus 63 spiralförmig angeordneten Feldern, zusätzlich benötigt man zwei Würfel und Spielsteine. Das Spiel erhielt unter anderem seinen Namen, da früher zumeist Figuren in Gänseform verwendet wurden. Ein paar besondere Felder gibt es zusätzlich, wie die 'Gänsefelder', von denen der Spieler die gewürfelte Zahl, mit der er auf das Feld kam, nochmals gehen darf.
Das Damespiel erinnert wohl viele an Schach - es wird ebenso auf einem quadratischen Brett mit abwechselnd weißen und schwarzen Feldern gespielt. Die schwarzen und weißen Spielsteine sind jedoch alle gleich geformt und es gibt keinen Springer, Turm oder König. Gespielt wird lediglich auf den dunklen Feldern, die Steine dürfen nur ein Feld diagonal nach vorne ziehen. Ziel ist es, gegnerische Steine zu überspringen und diese dadurch zu schlagen. Dabei können auch mehrere Steine gleichzeitig aus dem Spiel genommen werden, sofern immer ein freies Feld dazwischen liegt. Ein Spielstein wird zur Dame, sobald er die gegnerische Grundlinie erreicht. Dies erkennt man daran, dass ein zweiter Stein darauf gesetzt wird. Eine Dame darf fortan beliebig weit vorwärts oder rückwärts ziehen und springen. Am Ende gewinnt der Spieler, der alle gegnerischen Steine vom Feld nimmt oder die verbliebenen blockiert.
Unser Spiel stammt aus Brüssel und hat mittig des Gänsespiels eine Spielanleitung sowohl in Niederländisch als auch in Französisch gedruckt. Zusätzlich kann man an dem 10x10-Felder-Spielbrett des Damespiels erkennen, dass es kein deutsches Produkt ist: In Deutschland wird üblicherweise auf einem 8x8-Brett gespielt.
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Spielzeug
Institution
Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
SMD Stadtmuseum
frühes/ early 20. Jahrhundert/ Century