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Unbekannt (Ausführung), Glasmodell einer Fregatte, ca. 1815
Glasmodell einer Fregatte
Glasmodell einer Fregatte
Foto: Kunstpalast, Düsseldorf
ObjektnummerGl mkp 2016-42

Glasmodell einer Fregatte

TitelGlass ship model of a frigate
ObjektbezeichnungSchiffsmodell
Ausführung
Datierungca. 1815
Material/TechnikSchiff: Glas, vor der Lampe gearbeitet; Folien, Textilien, (Baum?)wolle. Vitrine: Glas, Holz, Metallfassung
EpocheBiedermeier
Maße(H x B x T): 57 × 76,6 × 32,5 cm
BeschreibungFregatte mit durchgängigem Oberdeck, schlichter Heckgalerie und schmaler Galion. Galionsfigur in Gestalt eines römischen Kriegers mit hohem Kamm auf dem Helm. Dreimaster mit detaillierter Darstellung der Takellage, einschließlich der Marsen und der Vorrichtung für das Besansegel am Kreuzmast. Batteriedeck mit Stückpforten und 13 Kanonen auf jeder Seite, weitere, kleinere Kanonen auf dem Oberdeck: 10 Kanonen achtern und 6 vorn, insgesamt also 42 Kanonen. Die Segel sind nicht mit dargestellt (bei einem Vergleichsmodell in Hamburg sind die Segel aus Blech eingerollt wiedergegeben). An der Gaffel ist eine Flagge befestigt in den (verblichenen) Farben rot-weiß-rot.
Besatzung: Steuermann, Offizier mit Zweispitz, dunkelhäutiger Schiffskoch, Hund, Matrose mit Fernrohr, Matrose, der eine Axt schwingt, Matrose auf dem Bugspriet, zwei Matrosen in den Wanten, ein Matrose in den Rahen und ein Matrose, der aus dem Beiboot klettert, das offenbar mit Schiffsplanken beladen ist.
Das Schiff liegt in einem mit gefärbter (Baum?)wolle gefütterten Sockel aus einer rot lackierten Metallfassung mit türkisblauer Glasabdeckung am Rand. Eingefasst ist dies in einen Holzsockel, in den der Glassturz verschraubt ist. Der Sturz aus miteinander verklebten, abgefasten Glasplatten.
Kuratorische Hinweise


  • Das Modell ist größtenteils aus dünnen, spiralig verdrehten Glasstangen verschiedener Farbe hergestellt. Es stellt eine Fregatte 5. Rangs dar, laut Brian Lavery (Schiffe. 5000 Jahre Seefahrt, London 2004, S. 123 [zitiert nach Thomet 2015]) ein Standardkriegsschiff mittlerer Größe der 2. Hälfte des 18. Jhs.. Sie konnte „als besonders schnelles und wendiges Schiff … die Schlachtflotte begleiten, um größere Kriegsschiffe im Gefecht zu unterstützen und strategische Erkundungen, Geschwaderaktionen, Blockaden, Küstenoperationen und amphibische Gefechte durchführen. Außerdem konnte sie Handelskonvois eskortieren und feindliche Schiffe angreifen.“


    Ein Modell in Hamburger Privatbesitz soll 1806 von dem Reeder und Kaufmann Franz Tecklenborg (1744-1809) in Venedig erworben und nach Bremen überführt worden sein. Ein etwa gleich großes, weiteres Modell im Hamburg Museum, Hamburg, ist in einer restauratorischen Bachelorarbeit genauer studiert worden (Thomet 2015; Inv.-Nr. 1932, 203/10). Ein Modell befindet sich im Schiffahrtsmuseum in Bergen, Norwegen, es gelangte 1927 aus der Universität Bergen dorthin. Ein weiteres Modell mit französischer Flagge gibt es im französischen Kunsthandel.

    Vermutlich hat es in Venedig eine "vor der Lampe" arbeitende Werkstatt gegeben, die sich auf solche Modelle spezialisiert hat. Die Arbeit "vor der Lampe" beschreibt das Erhitzen und Verformen von Glas mit einem Bunsenbrenner (bzw. mit einem Vorläufer dieses Werkzeugs).
Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- Dedo von Kerssenbrock-Krosigk: Neuerwerbungen für das Glasmuseum Hentrich, in: Der Glasfreund 21, November 2016, Nr. 61, S. 8-15, hier S. 11, Abb. 8.

Vgl. Lisa Thomet, Modell eines Schiffes um 1820 aus Glas. Untersuchungen und Erstellung eines Konzeptes zur Restaurierung, Bachelor-Thesis, FR Konservierung und Restaurierung der Fachhochschule Erfurt, 2015. (zu einem Schiffsmodell im Hamburg Museum).
Institution Kunstpalast
Stempel/Zeichenunbezeichnet
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