ObjektnummerBEN.B-D.2000/1
Chinesisches Gartenhaus
älterer TitelZwei Chinesen vor einem Pavillon
älterer TitelChinesenhaus
ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Hersteller*in
Porzellanmanufaktur Frankenthal
(1755-1799)
Modell von
Karl Gottlieb Lück
(1730-1775)
Datierungnach 1762
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 14,8 × 14 × 16,2 cm
BeschreibungFigurengruppe mit Architekturstaffage auf einem von Rocaillen eingefassten, üppig bewachsenen Felssockel. Zentrum der Komposition ist ein offener, quadratischer Pavillon mit gestuftem Schweifdach. Auf der Rückseite führt eine mit Geländer versehene Treppe zu ihm empor. An seiner linken vorderen Ecke steht ein palmenartiger Baum, an dem zahlreiche Früchte hängen. Vor dem Baum wiederum steht ein Chinese, der mit seiner rechten Hand eine flache Schale mit zwei Früchten präsentiert. Er trägt eine violette Pluderhose, ein weißes Oberteil mit eisenrotem Blumendekor und einen bizarren gelben Hut mit weit zur Seite ausladender Krempe. Sein Gesicht ziert ein gezwirbelter Schnurrbart. Rechts steht eine Chinesin, die mit beiden Händen eine tiefe, mit Früchten gefüllte Schale vor sich hält. Sie trägt einen gestreiften Rock, eine violette Jacke mit extrem weiten Ärmeln und eine turbanartige Kopfbedeckung.Dem Preisverzeichnis von 1777 zufolge hatte die Frankenthaler Manufaktur fünf verschiedene „Chineser Gartenhäuser“ im Angebot, wobei sich der Preis nach der Anzahl der Figuren richtete (siehe Heuser, Emil: Porzellan aus Strassburg und Frankenthal im 18.Jahrhundert, Neustadt an der Haardt 1922 (Faksimile-Nachdruck: Landau 1988), S. 166). Das Benrather Exemplar repräsentiert mit zwei Figuren die einfachste Ausführung und kostete demnach sieben Gulden. Am teuersten waren Chinesenhäuser mit fünf Figuren; sie kosteten 40 Gulden.
Bearbeiter: Michael Overdick
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenHanemann, Regina (Hg.): Goldchinesen und indianische Blumen. Die Sammlung Ludwig in Bamberg. Fayence und Porzellan, Petersberg 2010, S. 152 f, Nr. 138; Lanz, Hans: Porzellan des 18. Jahrhunderts im Kirschgarten (Pauls-Eisenbeiss-Stiftung Basel, Historisches Museum), Basel 1977, S. 89, Nr. 54;
Heuser, Emil: Porzellan aus Strassburg und Frankenthal im 18.Jahrhundert, Neustadt an der Haardt 1922 (Faksimile-Nachdruck: Landau 1988), S. 166;
Jarosch, Walter: Ein „Chineser Gartenhaus“ mit drei Figuren, in: Die Kunst Porcelain zu machen. Frankenthaler Porzellan 1755–1800, hg. von Edgar J. Hürkey, Frankenthal 2005, S. 73;
Overdick, Michael, Frankenthaler Porzellan. Geschichte, Motive, Dekore, in: Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 14–54, hier: S. 34 f.
PublikationenStiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 104.
In Sammlung(en)
Institution
Stiftung Schloss und Park Benrath
Abteilung
Museum Corps de Logis
Eigentümer/DanksagungDauerleihgabe der "Vereinigung Freunde Schloss und Park Benrath e. V."
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut