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Kunisada (Künstler*in), Kagekiyo und seine Tochter Hitomaru Hime | Aus dem Schauspiel Kagekiyos Heldenmut und außergewöhnliche Stärke, 1852
Kagekiyo und seine Tochter Hitomaru Hime | Aus dem Schauspiel Kagekiyos Heldenmut und außergewöhnliche Stärke
Kagekiyo und seine Tochter Hitomaru Hime | Aus dem Schauspiel Kagekiyos Heldenmut und außergewöhnliche Stärke

Kagekiyo und seine Tochter Hitomaru Hime | Aus dem Schauspiel Kagekiyos Heldenmut und außergewöhnliche Stärke

ObjektbezeichnungŌban-Triptychon, mittleres Blatt
Künstler*in (JP, 1786 - 1865)
Datierung1852
Material/TechnikFarbholzschnitt
MaßeBlattmaß 1: 36,1 x 25 cm
BeschreibungRaubein-Rollen (aragoto) wurden von der Schauspielerdynastie der Ichikawa als Familienerbe mit religiöser Eifersucht gehütet, und der heißblütige Kagekiyo war ihre Kultfigur. Hier präsentieren sich Ebizō V. in der Titelrolle und Kawarazaki Chōjūrō III. zu seinen Füßen. Kraft und Wut steigern sich in Kagekiyos Maske zu roten Streifen (sujigama), das ungeschnittene Haar des Gesetzlosen steht hoch aufgebauscht, und er trägt eine mächtig aufgefütterte Bekleidung. Das Triptychon sollte als Kultbild gesehen werden, worauf der leere Hintergrund hinweist. Auf den hier fehlenden Seitenblättern begleiten Kagekiyo Figuren aus der Vergangenheit: rechts Chichibuno Shigetada mit Gefolge und links Nittano Jirō. Kagekiyo selbst ist nochmals als Greis zu sehen, gemeinsam mit seiner Gattin Akoya. Die gezeigte Kabuki-Szene erweitert das alte No-Schauspiel Das Opfer beim Großen Buddha. Darin fand die Tochter Hitomaru Hime den alten Vater, von eigener Hand geblendet. Er erzählte ihr von seinem größten Sieg (Als Yoshitsune seinen Bogen verlor aus dem Buch der Heike, XI: 5), und sie betete für ihn. Das Kabuki überhöht Kagekiyo zum archetypischen Raubein und feiert ihn in zahlreichen Siegerposen (vgl. Kat.-Nr. 83 und 115). Der Stoff wurde erstmals von Makino Shōzō (1878–1929) als Akushichibei Kagekiyo (1912) mit Onoe Matsunosuke (1875– 1926) in der Titelrolle verfilmt.

Bernd Jesse
KlassifikationGrafik - Druckgrafik
Literatur/QuellenSamurai, Bühnenstars und schöne Frauen - Japanische Farbholzschnitte von Kunisada und Kuniyoshi / Stiftung Museum Kunstpalast, Gunda Luyken und Bernd Jesse, 2011

Ukiyo-e Japanische Farbholzschnitte des 19. Jhd - Schenkung Dr. Hans Lühdorf/ F.W. Heckmanns 1990

Kuniyoshi 1798–1861 Kunisada (Toyokuni III) 1786–1865, Ausst.-Kat. Düsseldorf 1962, hrsg. v. Kunstmuseum Düsseldorf, Kat. 45
ObjektnummerJ 1963-48 (36)
Institution Kunstpalast
Stempel/Zeichen»Kōchōrō Toyokuni ga« (mit toshidama)