ObjektnummerP 2005-1309
Kugelartige Glocke des Akha-Stammes
ObjektbezeichnungGlocke
Künstler*in
Unbekannt
Datierungunbekannt
Material/TechnikBronze
MaßeD 7 cm, Öse: 3 cm
BeschreibungDiese möglicherweise vormals als Kuhglocke gebrauchte Bronzekugel ist mit einer Öse zum Befestigen sowie mit einem Schlitz versehen, zudem mit einem einfachen Banddekor geschmückt. Sie stammt wohl vom Volk der Akha, das in kleineren Dorfgemeinschaften sowohl in Birma/Burma, heute Myanmar, in China, Thailand sowie in Laos meistens auf Bergebenen und im Dschungel lebt.Die Akha-Frauen fallen noch heute mit ihren Trachten und mit ihren durch Silberapplikationen wie auch durch Silbermünzen prächtig dekorierten Hauben beim Handel auf Märkten dieser Länder auf.
Berühmt sind Tore der Akha. Vormals gehörten sie zu jedem Dorf, an dessen Eingängen sie platziert waren. Diese waren durch die Darstellung von weiblichen wie männlichen Figuren mit ausgestellt primären Geschlechtsmerkmalen geprägt. Sehr selten werden diese Übrigbleibsel der Akha-Kultur noch heute im Kunsthandel angeboten.
Die Tore und ihre Schnitzereien sind durch den gesellschaftlichen Wandel auch im Leben der Akha wie durch Witterungseinfluss an ihren Originalplätzen in der Regel nicht mehr vorhanden. Vormals waren sie Ausdruck eines animistischen Natur-glaubens. Heute sind die meisten Mitglieder des Akha-Volkes zum Buddhismus übergetreten wie teilweise auch zum Christentum konvertiert.
Zu den Erwerbsquellen der Akha gehören vor allem Ackerbau wie auch die Opium-Wirtschaft. Es wird jedoch versucht letztere immer mehr zurückzudrängen. Die Neuzeit hat zu einem substanziellen Verlust vormaliger Akha-Kultur geführt, von der nur noch rudimentär einzelne Riten und die teilweise noch gepflegte Tradition des Tragens alter Trachten besonders zu Festlichkeiten gehört, in Birma/Myanmar jedoch noch bis heute zum Alltag.
W. Alberg
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
SchlagwortBronze
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
Wohl 14./15. Jahrhundert
15. Jahrhundert
Wohl 12. Jahrhundert
ca. 1850–1900