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Unbekannt (Künstler*in), Yamantaka - auch Vajrabhairava genannt - auf doppeltem Lotussockel, 17. Jahrhundert
Yamantaka - auch Vajrabhairava genannt - auf doppeltem Lotussockel
Yamantaka - auch Vajrabhairava genannt - auf doppeltem Lotussockel
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
ObjektnummerP 2005-1107

Yamantaka - auch Vajrabhairava genannt - auf doppeltem Lotussockel

ObjektbezeichnungSkulptur
Künstler*in
Datierung17. Jahrhundert
Material/TechnikKupferlegierung mit den Resten einer stark beriebenen Feuervergoldung


MaßeH 23,5, B 13,6, T 7,8 cm

BeschreibungEr ist in körperlicher Vereinigung mit seiner weiblichen Ergänzung beziehungsweise seinem Gegenpol dargestellt.

Yamantaka ist der Schutzgott des Gelugpa-Ordens und nimmt einen Buddha-Rang ein. Seine Gestalt bildet sich unter anderem - dabei hinduistische Bildmuster zitierend - aus zwanzig Armen sowie aus einer Verbindung von tierischen und menschlichen Formen, wobei besonders die unterschiedlichen Häupter auffallen. Diese tragen verschiedene Gesichter, unter anderem das eines Büffels. Der oberste Kopf bildet zornvolle Aspekte Manjushris ab, des Bodhisattvas der Weisheit. Die Kronen tragende Totenköpfe gelten als Erlösungssymbole von tödlichen Geistesgiften: Eifersucht, Gier, Stolz, Unwissenheit und Zorn. Die Arme halten weitere Zeichen, wie etwa drei zusammengebundene Pfauenfedern. Symbolisch stehen sie für die Aufhebung der Sünden.
Ein Bodhisattva verzichtet zugunsten der Unterstützung von Gläubigen auf das durch seine religiöse Entwicklung schon mögliche erlösende Erlöschen und bleibt im Kreislauf der Wiedergeburt. Bodhisattvas gehören zur buddhistischen Schule des Mahayana, die sich ein eigenes, vom Theravada-Buddhismus erweitertes Pantheon schuf.

Keine Ausprägung buddhistischer Plastik ist so vielfältig, in ihren Bildmustern so komplex, szenisch geradezu theatralisch angelegt, dabei überaus erzählend formuliert wie jene der nördlichen Mahayana-Schule des tibetischen Vajrayana-Buddhismus. In einer Verknüpfung wie Versöhnung unterschiedlichster kultureller Traditionen und buddhistischer Linien sowie des animistischen Bön-Glaubens wurde die tibetisch-tantrische Sakraldarstellung herausgebildet. Sie ist ein stark verwobenes Konglomerat aus Indischem, Nepalesischem, Mongolischem sowie aus Chinesischem. Sie stellt einen unvergleichlichen Formenkanon dar, in dem - nach Buddhas, Bodhisattvas und Göttern - der Lama im Mittelpunkt steht. Daher hat die tibetische Sakralplastik auch Bildnisse herausragender Persönlichkeiten einzelner Ordenslinien geschaffen.
Was ist nun das typisch Tibetische an der Kunst des tantrischen Buddhismus, also der Kultbilder dieses Glaubens im Himalaya - wie sie auch in Bhutan und Ladakh vorkommen - und richtigerweise zu bezeichnen wären? Neben dem stark Szenischen - und im Gegensatz zum Theravada-Buddhismus - ist es die Darstellung von Seelenzuständen. Ihre Schöpfer waren meist Mönche.

W. Alberg
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
KlassifizierungSkulptur
SchlagwortGold
SchlagwortKupferlegierung
SchlagwortFeuervergoldung
SchlagwortLotus
SchlagwortReligion
SchlagwortGottheit
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
AusstellungsgeschichteDüsseldorf 2006
Mythos, Erleuchtung, Ebenbild. Skulpturen des Buddhismus und Hinduismus - Sammlung Werdelmann, Tonhalle, Grünes Gewölbe, Ehrenhof 1, Düsseldorf
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
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