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Unbekannt (Künstler*in), Padmasambhava (8. Jh. n. Chr., genaue Lebensdaten sind unbekannt), auf einfachem Lotussockel, 16. Jahrhundert
Padmasambhava (8. Jh. n. Chr., genaue Lebensdaten sind unbekannt), auf einfachem Lotussockel
Padmasambhava (8. Jh. n. Chr., genaue Lebensdaten sind unbekannt), auf einfachem Lotussockel
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
ObjektnummerP 2005-1108

Padmasambhava (8. Jh. n. Chr., genaue Lebensdaten sind unbekannt), auf einfachem Lotussockel

ObjektbezeichnungSkulptur
Künstler*in
Datierung16. Jahrhundert
Material/TechnikKupferlegierung mit Vergoldungsresten
MaßeH 18,5, B 13,7, T 9 cm

BeschreibungDie entspannt wirkende Sitzhaltung der Figur mit einem an den Körper herangezogenen sowie einem ausgestreckten Bein wird lalitasana genannt.

Der Figurenrücken weist Reste von heute nicht mehr lesbaren Zeichen auf; sehr wahrscheinlich handelt es sich eine Stifterinschrift.

Mit Padmasambhava ist die Gründung der ältesten tibetisch-buddhistischen Schule und Ordens-Linie, die der Rotmützen, verbunden. Neben dem Mönch Shantarakshita (8. Jh.) kann der Gelehrte als Stifter des Vajrayana-Buddhismus in Tibet betrachtet werden.
Sein Haupt bedeckt eine Mönchskappe, die durch ein Vajra-, den Donnerkeil und eine Lotusdarstellung erhöht ist, an der, unmittelbar oberhalb der Stirn, die Symbole Mond und Sonne zu sehen sind. Sie demonstrieren die im Lama vereinigten, zumindest für ihn angenommenen weiblichen sowie männlichen Prinzipien. Die drei an gleicher Stelle gerundeten Zeichen sind möglicherweise Symbole für die Überwindung der drei Hauptursachen des Leidens: Gier, Hass und Verblendung.
Der als Manifestation Amitabhas, des Buddhas des unermesslichen Lichts, geltende Padmasambhava hält in der rechten Hand den Donnerkeil. Das Vajra ist das Symbol des Diamantweges, der nach ihm genannten buddhistischen Schule. Der linken Figurenhand ist eine sogenannte Kapala beigegeben, eine Ritual-Schale. Tibetischer Lehrvorstellung nach enthält sie den die Weisheit der Leere darstellenden Nektar Dütsi. Traditionell wird der Dargestellte nach Gautama Buddha im tibetischen Buddhismus auch als der zweite Erhabene verstanden und verehrt.

Keine Ausprägung buddhistischer Plastik ist so vielfältig, in ihren Bildmustern so komplex, szenisch geradezu theatralisch angelegt, dabei überaus erzählend formuliert wie jene der nördlichen Mahayana-Schule des tibetischen Vajrayana-Buddhismus. In einer Verknüpfung wie Versöhnung unterschiedlichster kultureller Traditionen und buddhistischer Linien sowie des animistischen Bön-Glaubens wurde die tibetisch-tantrische Sakraldarstellung herausgebildet. Sie ist ein stark verwobenes Konglomerat aus Indischem, Nepalesischem, Mongolischem sowie aus Chinesischem. Sie stellt einen unvergleichlichen Formenkanon dar, in dem - nach Buddhas, Bodhisattwas und Göttern - der Lama im Mittelpunkt steht. Daher hat die tibetische Sakralplastik auch Bildnisse herausragender Persönlichkeiten einzelner Ordenslinien geschaffen.
Was ist nun das typisch Tibetische an der Kunst des tantrischen Buddhismus, also der Kultbilder dieses Glaubens im Himalaya - wie sie auch in Bhutan und Ladakh vorkommen - und richtigerweise zu bezeichnen wären? Neben dem stark Szenischen - und im Gegensatz zum Theravada-Buddhismus - ist es die Darstellung von Seelenzuständen. Ihre Schöpfer waren meist Mönche.

W. Alberg
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
KlassifizierungSkulptur
SchlagwortHeiliger
SchlagwortGold
SchlagwortKupferlegierung
SchlagwortFeuervergoldung
SchlagwortLotus
SchlagwortReligion
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
AusstellungsgeschichteDüsseldorf 2006
Mythos, Erleuchtung, Ebenbild. Skulpturen des Buddhismus und Hinduismus - Sammlung Werdelmann, Tonhalle, Grünes Gewölbe, Ehrenhof 1, Düsseldorf
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
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