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BEN.B 2011/3 - Portaluhr mit Löwen
Portaluhr mit Löwen
BEN.B 2011/3 - Portaluhr mit Löwen
BEN.B 2011/3 - Portaluhr mit Löwen
Foto: Hardo Bruhns
ObjektnummerBEN.B 2011/3

Portaluhr mit Löwen

ObjektbezeichnungPortaluhr
Uhrmacher*in (1709 - 1771)
Datierungum 1770
Material/TechnikMarmor
Bronze, feuervergoldet
Email
Stahl
Glas
Maße(H x B x T): 70 × 45 × 10 cm
BeschreibungAuf einem reich mit vergoldeten Bronzeappliken verzierten Sockel erheben sich zwei dorische Doppelsäulenpaare, die jeweils leicht erhöht auf einem Postament stehen. Die Säulenpaare aus schwarzem Marmor tragen jeweils einen klassischen Architrav. Auf beiden Architraven sitzt jeweils ein Löwe mit Fahne und Wappenkartusche. Die Trommel des Uhrwerkes ruht auf den Architravkanten. Zwischen den Säulenpaaren schwingt ein Strahlenkranzpendel, das mit dem Relief eines Apollonhauptes verziert ist. Unterhalb des Pendels ist auf dem Sockel ein Tripoid mit einer Opferflamme montiert. Zwischen den Säulenpaaren befinden sich Gehänge aus Laub und Instrumenten. Die Uhrtrommel ist mit Schleifenbändern belegt und wird mittig von einem Adler mit ausgebreiteten Flügeln bekrönt. Unterhalb der Trommel ist eine kleine Tuchdraperie angebracht.

Das gewölbte Emaillezifferblatt zeigt neben der Anzeige der Uhrzeit eine zusätzliche Komplikation: Zwei aus der Mitte heraustretende Zeiger aus Stahl präsentieren Datum und Wochentag. Die Wochentage erscheinen auf dem Zifferblatt in französischer Sprache, die Signatur nennt den Uhrmacher Charles Le¬ Roy à Paris. Zwei aufwendig gesägte und vergoldete Messingzeiger zeigen Stunde und Minute an.

Das große französische Pendulenwerk ist mit einer Ankerhemmung ausgestattet und hat eine Gangreserve von acht Tagen pro Aufzug. Das lange, schwere Pendel ist an einem Seidenfaden aufgehängt, dessen Länge mit einem kleinen Schlüssel vom Zifferblatt aus reguliert werden kann. Das Schlagwerk wird über eine Schlussscheibe gesteuert und schlägt halbe und volle Stunden auf eine innenliegende Bronzeglocke. Als besondere technische Einrichtung wird das Datum und der Wochentag vom Schlagwerk gesteuert: während des Uhrschlages um Mitternacht werden die Zeiger auf die nächste Position weitergeschoben. Hierfür bedurfte es eines aufwendigen und kunstvollen Mechanismus hinter dem -Zifferblatt.

Charles Le Roy (1709 – 1771) wurde 1733 Uhrmachermeister und betrieb in der Rue St. Denis ab 1745 eine Uhrmacherwerkstatt. Sein Sohn Etienne-Augustin Le Roy (1737 – 1792) war ebenfalls in seiner Werkstatt tätig und übernahm nach dem Tod des Vaters das Unternehmen. Er wurde von König Louis XVI. zum Hofuhrmacher ernannt.

Bearbeiter: Christian Schnurbus
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Technisches Kulturgut
Copyright DigitalisatFoto: Hardo Bruhns
Literatur/QuellenTardy – Dictionnaire des horlogers français. Documentation réunie par Tardy. Avec l’apport des travaux de Paul Brateau et de Robert Ardignac, Bd. 2, Paris 1972, S. 405.
PublikationenKurfürstliche Zeitmesser. Uhren aus der Sammlung von Schloss BEnrath, herausgegeben von Stefan Schweizer, mit Texten von Christian Schnurbus, Düsseldorf 2020, S. 80 f.
Eigentümer/DanksagungGeschenk der Freunde Schloss und Park Benrath e. V.
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