ObjektnummerFM.Film.28177
ARGENT, L'
Titel DeutschGeld, Das
Datierung1928
BeschreibungL' Herbier schildert die Leidenschaft der Spekulanten, ihre Habsucht, ihre Skrupellosigkeit in einer Art klinischer Analyse, jedoch nicht ohne Lyrismus.(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Nach hohen Aktienverlusten seiner Bank, herbeigeführt durch den Rivalen Alphonse Gunderman, ist der zwielichtige Spekulant Nicolas Saccard am Rande des Ruins. Seine Aktien steigen wieder, als er Falschmeldungen über den von ihm finanzierten Abenteuerflieger Jacques Hamelin verbreitet. Doch dessen Frau Line kommt Saccard auf die Spur und verklagt ihn wegen Aktienschwindels. Regisseur L'Herbier macht die Sozialkritik zum Thema seines universellen Films und zeigt, welch zerstörerische Wirkung Geld auf Menschen haben kann. Angesichts der heutigen, globalen Finanzkrise ist der Stummfilm aus dem Jahr 1928 von einer brisanten Aktualität.
Nicolas Saccard und Alphonse Gunderman sind konkurrierende Pariser Bankkaufleute. Als Saccard vor dem finanziellen Ruin steht, herbeigeführt durch seinen Widersacher, sieht er eine Gelegenheit, sich und die Bank vor dem Scheitern zu retten: Er finanziert den Transatlantikflug von Jacques Hamelin, einem Flugpionier, um mit dessen Hilfe ein Geschäftsprojekt in Französisch-Guyana aufzubauen. Was ihn nicht davon abhält, in Hamelins Abwesenheit dessen Frau Line zu verführen.
Als das Gerücht kursiert, Hamelin wäre abgestürzt, nutzt Saccard die falschen Berichte, um den Börsenkurs von dessen Firma zu manipulieren. Der Pilot weilt unterdessen in Guayana weilt, leidet unter seiner schwindenden Sehkraft und ist nicht in der Lage, dem Betrug auf die Schliche zu kommen.
Gunderman missbilligt Saccards Methoden und hat heimlich Anteile an dessen Bank als Waffe gegen ihn gekauft. Unterstützt wird er von der Baronin Sandorf, einer ehemaligen Geliebten Saccards, die in dessen Bank spioniert. Line duldet zwar allmählich Saccards Annäherungsversuche, doch als sie von seinen Machenschaften erfährt, bringt sie ihn vor Gericht. Saccard landet zwar im Gefängnis, vergeudet aber keine Zeit, um einen neuen Finanzcoup zu planen.
ZUSATZINFORMATION
Als Marcel L'Herbier "Das Geld" 1928 der Presse vorstellte, betrug die Laufzeit des Films ungefähr 200 Minuten. Doch gen Ende der Postproduktion hatte sich das Verhältnis zwischen Produzent und Regisseur zunehmend verschlechtert und so musste L'Herbier bei der ersten Vorstellung feststellen, dass sein Film um mindestens eine halbe Stunde gekürzt worden war. Nichtsdestotrotz wurde "Das Geld" besonders in Deutschland zu einem Leinwanderfolg; Orson Welles zählte ihn neben "Panzerkreuzer Potemkin" zu "den großen Meisterwerken der Stummfilmzeit".
Eines der sieben imposanten Filmsets wurde in der der echten Pariser Börse errichtet, in der die Spekulanten wie blinde Ameisen um den neuesten Trend kämpfen.
Marcel L'Herbier ist einer der mythischen französischen Regisseure der Stummfilmzeit. Ausgerechnet er, der Jura und Literatur studierte und den Film abgelehnt hatte, wurde im Ersten Weltkrieg in der Kinokompanie eingesetzt. Nachdem er "Forfaiture" (1915) von Cecil B. DeMille gesehen hatte, begann seine Begeisterung für das Kino. Noch im letzten Kriegsjahr dreht er seinen ersten Film unter Aufsicht des Propagandaministeriums. In einem theoretischen Aufsatz bezeichnete er das Kino als "Sprache", die zu den Massen spreche, und von daher eigentlich keine Kunst sei. Seine Stummfilme sind volksnahe Geschichten für die Leinwand in avantgardistischem Gewand: Ein MacOrlan schrieb schon mal das Drehbuch und Mallet-Stevens oder Léger lieferten die Entwürfe für die Bauten. Der 1921 entstandene Film "El Dorado", schon zweimal auf ARTE zu sehen, gilt als sein Meisterwerk.
(www.arte.tv/de)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
FilmgenreLiteraturverfilmung
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme