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Bild nicht vorhanden für WOHNGENOSSIN, DIE, 1972
ObjektnummerFM.Film.27380

WOHNGENOSSIN, DIE

Datierung1972
BeschreibungMeinung der Kritikerin: Er: Junger Innenarchitekt mit überheblichen Designer-Allüren, Ideologie-Ästhet, chromstahlversessen, eigenes Denkzimmer, permanent schlecht gelaunt und ruppig. Sie: Tramperin mit forscher antikapitalistischer-Ideologie und Wohn- kommune-Anspruch, linksintellektuellem Vokabular und zermürbender Erfolgs- taktik. Hauptschauplatz der Handlung: Eine weiträumige Altbauvilla in München- Schwabing, deren Interieur sich im Ablauf der Geschichte von hochgestochener Luxus-Leere zu vollgestopftem Nostalgie-Kitsch verwandelt. Hintergrund dieses symbolträchtigen Stilkarussels: Ein ideologischer Zwelkampf, der mit gegen- seitigem Rollentausch endet. -Die filmische Präsentation erweist sich als aus- geklügeltes Fiktionsspiel mit ironisch komödiantischemTouch ohne psycholo- gische Feinmuster. -Kleopatra, eine nächtliche Kneipenbekanntschaft und Einquartierung Ottos, fällt ihm am nüchternen Morgen überraschend ins Schlaf- zimmer und durch hartnäckige Seßhaftigkeit permanent auf die Nerven. Sie stammt angeblich aus Kairo und kommt von Äypten über Zagreb nach München auf Stellungs- und Zimmersuche. Aus ihrem Matratzenanspruch am Anfang entwickelt sie zielsicher kapitalistischen Besitzstand auf Ottos ganze Wohnung. Im Wohlstandsparadies, das ihr eine hochdotierte Chefsekretärinnen-Stelle mühelos eröffnet, beginnt ihre Zivilisationsaskese sehr rasch zum modischen Konsumzwang zu wuchern, bis Nippes und Krimskrams den künstlich ausgesparten Fünfzimmer-Luxus verstopfen. Ottos Mißgeschick: Auch er sitzt scheuklappig auf einer brüchgen Lebensmaxime, die im Maß wachsender Sym- pathie für Kleopatra abbröckelt und schließlich ganz zusammenbricht: Als Tramper übernimmt er ihre Rolle. Beide haben sich gegen den Prozeß der Abhängigkeit von der Wohlstandsgesellschaft und ihrem bürgerlichen Zusschnitt nur mit einer emanzipatorischen Außenhaut gewehrt und sich selbsttäuschend realistischer Auseinandersetzung entzogen. Sie wähnen sich auch am Ende der Geschichte - und das ist ihre tragigkomische Pointe - als Sieger, während das Duell beide zur Strecke bringt. - Die Hauptdarsteller sind in ihren Rollen höchst präsent und die Kamera überlistet mit Akribie das Umfeld mit allen Uten- silien. Sie spiegeln die sterile Illusionswelt, die den doppelten Identitätsverlust logisch bedingt. Die Konsequenz, mit der der Film den Vorwärts- und Rückwärts- gang schaltet ist nicht ohne Reiz. Dazwischen gibt es Einschübe, die nicht viel einbringen und sporadischen Leerlauf. Aber im Nach-Denken der Geschichte er- weisen sich ihre ausgelegten Köder als amüsante Fährte in ein nützliches Gedankenspiel. Paula Linhart aus: film-dienst, Nr. 18367
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
Filmgenre<Spielfilm>
Abteilung FM Filme
Objekttyp Inszenierung
Gaetano Donizetti
30.01.1998 (1997/1998)
Objekttyp Inszenierung
William Shakespeare
26.8.1971 (1971/1972)
Programmheft "Der Du" von Julia Wolf
Julia Wolf
17.01.2010 (2009/2010)
Objekttyp Inszenierung
Henrik Ibsen
06.03.2009 (2008/2009)
Objekttyp Inszenierung
Giuseppe Verdi
10.03.2007 (2006/2007)
Objekttyp Inszenierung
Giuseppe Verdi
12.04.2006 (2005/2006)
Objekttyp Inszenierung
Giuseppe Verdi
21.12.1996 (1996/1997)
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