ObjektnummerFM.Film.14298
LIEBESFORSCHERIN, DIE
Regie
Annelie Runge
(geboren 1943)
Kamera
Werner Kubny
(geboren 1949)
Datierung1984
BeschreibungMarie will endlich wissen, was es mit der Liebe auf sich hat. In Abenteuer hat sie sich schon genug deswegen gestürzt. Ihr kommt es langsam vor, als könnte dieses Wissen, was denn nun die Liebe sei, für alle gefährlich werden. Oder erleichternd. So beginnt sie in ihrer Vergangenheit zu forschen und in der Gegenwart. Und ist inzwischen soweit für sich zu sagen, daß sie anders liebt, als sie es von sich erwartet hat. Und das ist nicht alles. Es ist nicht nur, daß sie anders liebt, als sie es von sich erwartet hat, sie liebt vor allen Dingen viel zu viel. Ich bin Liebesforscherin. Alles, was ich erfahren habe und erfahre, teile ich mit. In der Praxis habe ich lange genug gearbeitet. Jetzt gehe ich an die Analyse. Das ist schwer weil die Bilder in meinem Kopf und das praktisch erlebte sich fast immer gegeneinander stellen. Zuerst einmal ist da nur eine große Verunsicherung. Aber ich komme der Sache schon näher. Ich arbeite an dem Thema als ginge es dabei um mein Leben. Geht es ja auch. Marie sucht nach Menschen, die nach außen schon das machen, was sie innerlich fühlt. Aber sie fühlt viel und unterschiedlich und hat aus diesem unterschiedlichen Buhlen eine Bruchstücktheorie über sich entwickelt, die widerum nur die verstehen können, die ähnlich fühlen wie sie. Marie sucht sich in Lea in Katharina in Robert in Faul Sie teilt sich zwischen diesen Menschen auf. Sie ist nicht mehr alleine zu haben. Und jeder fragt: Wie sie das aushält? Sie sagt, sie hält es auch nicht aus. Es ist ja auch nicht zum Aushalten. Sie lernt gerade damit umzugehen. Lieben zu können. Freunde lieben zu können und nicht umgekehrt. Hier die große alles überragende eine Liebe und auf der anderen Seite die mickrige Schar der Freunde, die mickrig bleiben muß, so lange sie noch bereit ist, mit dem Namen des einen Menschen am liebsten den Himmel zu beschriften. Seit Marie ihr Bild mehrmals wiedergespiegelt gefunden hat, hat sie keine klare Linie mehr. Oder doch? Meistens doch. Da ist das Chaos. Aber in dem Chaos eine Struktur. aus: Presseheft(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
Produktionsland
Filmgenre<Spielfilm>
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme