ObjektnummerFM.Film.11472
IM RHYTHMUS DER ZEIT
Datierung1954
Beschreibung"Dieser Dokumentarfilm ist zugleich eine Art Porträt der Stadt Düsseldorf, wirbt für bestimmte Unternehmen, deren Namen mehrmals wiederholt werden: die Rhein-Ruhr Bank, das Warenhaus Koch, der Radio- und Fernsehhändler Alex von Prohaska und das Büroeinrichtungshaus Winter. Die begeisterte Off-Stimme überträgt die positive Grundstimmung der Zeit. Der Wiederaufbau Deutschlands soll durch eine blühende Wirtschaft stattfinden. Die professionelle, moderne Bildgestaltung (sehr außergewöhnliche Effektübergänge) und die dynamische Tonspur verraten die Ambition des Regisseurs: unterhalten und überzeugen. Allein der Einstieg ist witzig: Mit Sicht auf einem Hochhaus fragt die männliche Off-Stimme: "Ist das New York?". Dann mit Sicht auf Palmen: "Oder vielleicht Rio de Janeiro?". "Es scheint doch an der Riviera zu sein" wird vor einer Fassade mit gestreiften Markisen vermutet und schließlich: "Oder sind wir in Paris?" vor der Vitrine eines Geschäftes, wo eine Passantin hält. Ständig begleiten explizite Bilder das Off-Kommentar. So fahren Autos an der Königsallee entlang, wenn von "d[er] charmante[n] elegante[n] Metropole am Rhein mit dem pulsierenden Verkehr von internationalen Gepräge" gesprochen wird. Auch der Flughafen ermöglicht das Hin- und Herreisen mit "zehn Flugverkehrsgesellschaften". Die Vogelperspektive ermöglicht einen Blick auf eine breite Straße mit Autos und Straßenbahn. Der Turm vom Hauptbahnhof sowie zahlreiche Schornsteine sind im Hintergrund zu sehen. Immer wieder sind typische Motiven der Stadt zu sehen: die Oberkasseler Befehlsbrücke, das Ulanendenkmal, die Tonhalle, der Marktplatz mit dem Jan-Wellem Reiterstandbild, der Brunnen Jröner Jong u.a. Bilder der Autoindustrie bei Autounion illustrieren folgendes Lob: "Keine Großstadt Westdeutschlands hat in den letzten Jahren so eindeutig ihren Aufbau- und Gestaltungswillen bewiesen, wie gerade Düsseldorf. In der Bank kann zunächst das gesparte Geld vertraulich abgegeben werden. Elegant gekleideten Menschen werden die Türen zum Tresor geöffnet. Es geht um die Volkswirtschaft aber auch um Geld aus und in das Ausland. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Kö, "das Maß aller Dinge für den Düsseldorfer und sein bestes Stück", geht es ins Modehaus "Koch" am Wehrhahn rein, von der Stoff-, Teppich-, Gardinen-, Betten- zur Hutabteilung. Ein bisschen Humor muss auch sein: Ein Mann nießt beim Riechen von Federn. Das Schloss Benrath wird als "wahres Dorado" tituliert. Der Fehler verrät die etwas übertriebene Ambition der Filmproduktion. Der barocken Architektur wird der intensive Wiederaufbau entgegengesetzt. Die jungen Bauarbeiter trinken ein Bierchen und lesen die Düsseldorfer Nachrichten bei der Frühstückspause. Die Aussage "die Jungen interessieren sich natürlich in erster Linie für den Sport" gilt als Übergang zum Fußballstadion. Ein Lied kündigt den Radio- und Fernsehhändler "Alex von Prohaska" an und lässt die Off-Stimme kurz im Hintergrund verschwinden. Sehr effiziente Tonspuren zeigen die verschiedenen Optionen bei Radio, Fernsehen und Schaltplatten. "Das eigene Teilzahlungssystem ermöglicht jede Anschaffung". Dann kommt der Sprung in die Graf-Adolf-Straße bei der modernen Büroeinrichtung Winter. Auch hier geht es um Qualität, Rationalisierung der Arbeit, breite Auswahl und preiswerten Service. Immer wieder wendet sich die Off-Stimme dem*r Zuschauer*in zu, oft sogar mit einer Frage: "Wie finden Sie...?" Das Kulturleben der Stadt wird kurz erwähnt und die US-amerikanischen und britischen Flaggen am Ehrenhof sind deutlich In-Szene-gesetzt. Alfred Schrader hat mit seiner Hamburger Produktionsfirma bereits ab den 1930ern zahlreiche Filme gedreht, darunter viele Städteporträts in den 50er bis in die 80er Jahre hinein." Quelle: Océane Gonnet, Filmmuseum Düsseldorf, 2022.KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Dargestellter Ort
Produktionsland
FilmgenreWerbefilm
In Sammlung(en)
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme