Skip to main content
Bild nicht vorhanden für FROZEN FLASHES, 1976
ObjektnummerFM.Film.8445

FROZEN FLASHES

Datierung1976
BeschreibungFROZEN FLASHES ist zunächst schwer zugänglich, und seine Schwierigkeit ist keine Scheinschwierigkeit, die sich durch ein Aha-Erlebnis beheben ließe. Zwar wird er zugänglicher, je mehr man sich auf ihm einläßt, aber nur insofern, als man immer tiefer in seinen Bann gerät. An seiner grundsätzlichen Unauflöslichkeit ändert sich nichts. FROZEN FLASHES ist ein 30 minütiger Stummfilm. Aber er verweigert nicht nur den Ton, an den man als Filmzuschauer so sehr gewöhnt ist, sondern auch die Bewegung, oder jedenfalls die Bewegung der Figuren. Er besteht aus einer Kette von Standfotos, die jeweils ein paar Augenblicke sichtbar sind. Ihre zarten Farben - blau, blaugrün, elfenbein, blaßrosa - erinnern an die blaue Periode Picassos oder an Traumbilder, ihre sanften Umrisse an Hand- zeichnungen. Die Bilder verschwimmen jedoch nicht in weichem Licht, sondern flackern und pulsieren unruhig, fast agressiv. Kurze Momente gedämpfter Beleuchtung wechseln mit blitzlichthaft gleissender Weiße, die oft mehrere Stadien durchläuft, so daß das Bild selbst zu zucken und zu oszillieren scheint. Diese Wirkung verstärkt sich noch durch tatsächliche Zuckeftekte, die daraus entstehen, daß sich der Kamerawinkel zwischen hellen und dunkelen Stadien leicht verschiebt, so daß die Gegenstände mit jedem Lichtwechsel hoch- und niederzurucken scheinen. Doch dies vollzieht sich nicht regelmäßig, wie auch der Wechsel zwischen dunkleren und helleren Bildern kein regelmäßiger ist, keinem durchschaubaren mechanischen Prinzip gehorcht. Manche Segmente sind durchgehend hell, andere durchgehend dunkel, in anderen wechseln helle und dunkle Passagen in diversen Folgen und Längen. Gelegentlich eingestreute schwarze Kader erhöhen den Eindruck von unberechenbarer Selbsttätigkeit. Immer aber bleiben die Bilder lang genug stehen oder pulsieren lang genug, um genau betrachtet zu werden, auch wenn das flackernde Licht und die häufige Zurücknahme ins Dunkel die Wahrnehmung instabil hält. Es ist, als ob sie immer neuen Impulsen folgten und damit immer neue Impulse gäben, sie aufs Neue und intensiver anzusehen, obwohl sie sich jeder stetigen Vereinnahmung gerade verweigern... Als wären sie im Zustand übersteigeder visueller Wachheit festgehalten, sind die "gefrorenen Blitze" des Films Träger einer flüchtigen Intensität. Das hardnäckige Pulsieren der Bilder und ihr rhythmischer Wechsel zwischen Hell und Dunkel spiegeln - und schaffen - einen Bewußtseinszustand, der Vieldeutigkeit umgreift, Widersprüche enthält und aushält. Der Film läßt offen, ob er einen solchen Bewußtseinszustand beschreibt (zum Beispiel als Zustand einer jungen Frau, die sich selbst in ihrer Beziehung zu Männern erfährt und ihre Erfahrung verarbeitet) oder ob er ihn in den Zuschauern auslösen will. Beide Möglichkeiten sind erfahrbar. ... Mit dem Flackern der Bilder, ihrem plötzlichen Entzug und Wiedererscheinen, ergehen Impulse, die Fantasien in Gang setzen, ohne enge inhaltliche Vorgaben zu machen. Mit dem verweigerten Zusammen- hang, der Darstellung von Szenen als gefrorene Momente, zerbricht das Bemühen der Zuschauer, Bedeutung kontinuierlich an der Bildkefte entlang zu verfolgen. Man fühlt sich aufgefordert, jeden Augenblick, jedes Bild mehrfach anzugehen, die verschiedenen Assoziationen und Vermutungen, die in den Bildern liegen, jeweils wieder anders zu gewichten. Anstelle von narrativer Lineariät, wie sie den Spielfilm bestimmt, tritt eine endlose Verzweigung und Verflechtung imaginativer Situationen und Gefühle. In mancher Hinsicht ist FROZEN FLASHES therapeutischen Projektionstests vergleichbar. Wie diese löst er emotionale Reaktionen aus, ohne gezielt auf einer Darstellung oder Situation zu beharren, und setzt so die Erfahrungen und Empfindungen der Zuschauer in Bewegung. Aber ungleich solchen Projektonstests, die von leerer Neutralität und bewußter gestalterischer Ärmlichkeit gekennzeichnet sind, ist FROZEN FLASHES ein subtiles Kunstwerk von bestürzender Orginaliät und Schönheit. Noll Brinckmann, Medienpraktisch 2/1980
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
Abteilung FM Filme
Stehender Buddha auf Lotussockel
Unbekannt
18. Jahrhundert
Silberne tibetische Butterlampe
Unbekannt
Wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Silberne tibetische Butterlampe
Unbekannt
Wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Buddha-Haupt
14. Jahrhundert
Schreitender Buddha
Unbekannt
15. Jahrhundert
Buddha Maravijaya
13./14. Jahrhundert
Buddha Maravijaya
13./14. Jahrhundert
Cover von "Assisi verlassen", Eremitenpresse 1993
Ingrid Bachér
1993
Stehender Buddha Shakyamuni auf doppeltem Lotus-Sockel
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu