ObjektnummerFM.Film.3036
BLACK MOON
Titel DeutschBlack Moon
Musik
Richard Wagner
(DE, 1813 - 1883)
Datierung1975
BeschreibungDer Einstieg in die Geschichte ist gar nicht so sehr anders als in den beiden populären Vorgängerfilmen: Wieder werden Kindheits- und Jugend- erinnerungen evoziert, wieder ist es eine jugendliche Hauptperson, mit deren übereinpfindlichen Augen man eine feindliche, fremdartige Umgebung zu erleben bekommt. Doch diesmal führt der Weg nicht zurück in die Aufregungen der Pubertät oder in die Schreckensjahre einer politisch konfusen Jugendzeit, man sieht sich aus der genormten Erwachsenen-Realität zurückversetzt in einen psychologischen Urzustand, in die Vorzeit eines elementaren Naturverständnisses, in den poetischen, grausam schönen Kindheitszustand vor dem Sündenfall durch die prosaische Vernunft. Fast brutal wird man gleich zu Beginn vom Pfad der gewohnten Kinologik seitwärts in die Büsche gezerrt, aus der motorisierten Gegenwart in die neue Wirklichkeit einer mythisch organisierten Natur hinüberbefördert. Ein riesiger Dachs, ein urweltlich fremdartiges Zottelgeschöpf, weidet auf einer Schotterstraße. Aus der Ferne sieht man ein Auto heranrasen, und was man befürchtet, geschieht: Aus nächster Nähe erlebt man mit, wie das Tier überfahren wird. Ein Mädchen, halb Kind, halb Erwachsene (Cathryn Harrison, ein Naturtalent) steigt aus dem Wagen, flieht von der Unglücks- stelle, flieht auch vor den rätselhaften Operationen militärischer Verbände, die da auf dem Feld einen Geschlechterkrieg auszufechten scheinen; sie verstrickt sich in den Fängen der Natur und rettet sich schließlich, irritiert von erschreckenden und verwunderlich schönen Begegnungen mit sprechenden Tieren und wimmernden Pflanzen, in ein Landhaus, zwischen dessen seltsamen Bewohnern sich nun ein märchenhaftes, oft grotesk verwirrtes Verhältnis entwickelt. aus: Südd. Zeitung, 21./22. 76(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
"Aus einem fiktiven Bürgerkrieg zwischen Frauen und Männern flüchtet ein junges Mädchen in ein abgelegenes Landhaus; es wird bewohnt von einer sterbenden alten Frau, einem Geschwisterpaar, spielenden Kindern und sprechenden Tieren. Louis Malle erzählt eine kaum zu entschlüsselnde symbolisch-allegorische Geschichte vom Reifeprozeß eines jungen Mädchens mit mythologischen und tiefenpsychologischen Anspielungen. Faszinierend fotografiert und von einer irritierenden Vieldeutigkeit." (fd, Band A - C, S. 568)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
Produktionsland
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme