ObjektnummerTMIN_1970-1971 Düsseldorf8
Der Stellvertreter
Autor*in
Rolf Hochhuth
(1931 - 2020)
Regie
Kazimierz Dejmek
(1924 - 2002)
Ausstattung
Lucja Kossakowska
(geboren 1928)
Schauspieler*in
Alf Pankarter
(Papst Pius XII.) (1916 - 1993)
Schauspieler*in
Wolfgang Arps
(Peter Riccardo Fontana SJ) (DE, 1926 - 2001)
Schauspieler*in
Johannes Großmann
(Kurt Gerstein; SS-Obersturmführer) (geboren 1931)
Schauspieler*in
Dom de Beern
(Der Doktor) (1929 - 1988)
Schauspieler*in
Arthur Mentz
(Ein Kardinal) (1907-1984)
Schauspieler*in
Adolf Dell
(Der Apostolische Nuntius zu Berlin) (1890 - 1977)
Schauspieler*in
Hermann Weisse
(Graf Fontana, Syndikus beim Heilligen Stuhl) (1898 - 1979)
Schauspieler*in
Hansjakob Gröblinghoff
(Diener bei Fontana) (geboren 1902)
Schauspieler*in
Hanns Otto Ball
(Ein Ordensgeneral) (1926 - 2007)
Schauspieler*in
Werner Meyer
(Salzer, Chef der deutschen Polizei in Rom)
Schauspieler*in
Rolf Mölders
(Ein Pater in der Nuntiatur) (geboren 1928)
Schauspieler*in
Karl-Heinz Schliesske
(Witzel, Feldwebel der SS) (1922-1971)
Schauspieler*in
Marius Flachsmann
(Jacobson)
Schauspieler*in
Wolf Seesemann
(Pater Irenäus) (geboren 1947)
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Datierung12.9.1970 (1970/1971)
BeschreibungInhalt: Der SS-Obersturmführer Kurt Gerstein versucht im Sommer 1942 in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin mit Unterstützung des Jesuitenpaters Riccardo Fontana den Nuntius zu überzeugen, gegen die Judenvernichtung zu protestieren. Der päpstliche Vertreter verweist jedoch auf fehlende Befugnisse. Riccardo Fontana besucht Gerstein in dessen Wohnung und gibt seinen Pass und seine Soutane an Jacobson, einen Juden, dem der SS-Offizier Unterschlupf gewährt.
Wenig später spricht Riccardo zusammen mit seinem Vater im Vatikan vor, um dort auf einen Protest gegen den Holocaust hinzuwirken. Ein Kardinal betont, die Kirche befinde sich in der Stellung einer Vermittlerin. Zudem sei angesichts der Bedrohung des Christentums durch die Sowjetunion Neutralität geboten. Unterdessen werden die italienischen Juden deportiert. Ein Kardinal besucht ein Kloster, das privilegierten Juden Unterschlupf gewährt. Riccardo und Gerstein betrachten diese Maßnahmen jedoch als unzureichend. Riccardo möchte den Generalabt überzeugen, sich des vatikanischen Rundfunks zu bemächtigen, um Aufforderungen zum Protest auszustrahlen. Dieser lehnt jedoch ab.
In einer Konfrontation mit dem Papst erhebt Riccardo implizit schwere Vorwürfe. Angesichts des ergebnislosen Gesprächs äußert Riccardo die Absicht, nach Auschwitz zu gehen. Schließlich könne ein Priester als Stellvertreter des Papstes fungieren, wenn der Pontifex Christus auf Erden vertrete. Der Papst schweigt erschüttert angesichts der Düpierung.
In Auschwitz trifft Riccardo auf den zynischen Lagerarzt, der ihn in der Rolle des vergeblichen Gottesforschers sieht. Gerstein will den Pater retten und verlangt, dass der Doktor an seiner Stelle Jacobson mitnehme, doch lässt der Arzt den Geistlichen erschießen. In einem Ausblick wird deutlich, dass der Mord an den Juden bis zum Kriegsende ohne kirchliches Interdikt (=Untersagung) fortgeführt wird.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Stellvertreter [September 2012]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Copyright DigitalisatFoto: Lore Bermbach. Nutzungsrecht: Theatermuseum Düsseldorf
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung