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BEN.B - 1972/19 - Pendule "Der Kuss Amors"
Pendule "Der Kuss Amors"
BEN.B - 1972/19 - Pendule "Der Kuss Amors"
BEN.B - 1972/19 - Pendule "Der Kuss Amors"
Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
ObjektnummerBEN.B 1972/19

Pendule "Der Kuss Amors"

ObjektbezeichnungPendule-Uhr
Uhrmacher*in (Wirkungszeitraum um 1775-1785)
Datierungum 1775-1785
Material/Technikweißer Marmor, feuervergoldete Bronze, Messing, Glas
Maße(H x B x T): 34,5 × 34,2 × 11,5 cm
BeschreibungDie figürliche Szenerie dieser Pendule ist ikonographisch nicht eindeutig. Links vom Gehäuse steht eine spärlich bekleidete junge Dame, die lasziv ihren Chiton rafft und sich hingebungsvoll einem Putto zuneigt. Interpretiert man diesen als Amor, worauf die brennende Fackel in seiner Rechten sowie Bogen und Köcher am Boden neben einem weiteren Putto verweisen, dann kann man eine Liebesallegorie erkennen: Der Kuss Amors. Daneben käme aber auch die Geschichte von Amor und Psyche als Ikonographie in Betracht. Zu den Hauptmotiven aus der Erzählung des Apuleius zählt der nächtliche Besuch Amors bei Psyche, die sich beide ineinander verliebt hatten. Die sich träumerisch, mit nahezu geschlossenen Augen nach Amor verzehrende Dame, würde Psyche darstellen, die im Schlaf besucht wird, da sich Amor nicht zu erkennen geben darf. Der Schweigegestus des Puttos rechts vom Uhrgehäuse betont die Heimlichkeit der Begegnung. Das Thema war in Literatur, Theater und bildender Kunst weit verbreitet. Motivisch und ikonographisch vergleichbare Pendulen mit Amor und Psyche bzw. Amor und einer jungen Dame als Liebesallegorie befinden sich im Pariser Musée Carnavalet, jeweils mit Uhrwerken von Jean-Baptiste Lepaute und Gaudet (ca. 1775/90).

Der von einem Perlstab eingefasste Marmorsockel der Uhr besitzt abgerundete Seiten, deren Stirnflächen mit ornamentierten Bronzeblechen verblendet wurden. Auf dem heute verloren gegangenen, mittig platzierten Sockelrelief waren spielende Putten dargestellt. Das kubische Uhrengehäuse ist zentral platziert. Das Zifferblatt aus Emaille wird durch ein Uhrglas geschützt, das in einer Messinglünette mit Perlrandverzierung eingelassen ist. Die arabischen Stundenzahlen werden von goldenen Wellenbändern eingefasst. Die Signatur auf dem Zifferblatt nennt den Pariser Uhrmacher Lopin, der sein Atelier im Palais Royal 143 betrieb. Das klassische Pariser Rundpendulenwerk besitzt Halb- und Vollstundenschlag auf Bronzeglocke und eine Gangdauer von 14 Tagen pro Aufzug. Die ursprüngliche Pendelaufhängung an einem Seidenfaden wurde zugunsten einer modernen Aufhängung mittels einer Pendelfeder aus Stahlblech ersetzt. Umbauten diese Art halfen, die Ungenauigkeit der Fadenaufhängung zu beseitigen.

Eine ähnliche Uhr befindet sich im ehemals kurpfälzischen Lustschloss Schwetzingen.

Bearbeiter: Christian Schnurbus
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Technisches Kulturgut
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenTardy – Dictionnaire des horlogers français. Documentation réunie par Tardy. Avec l’apport des travaux de Paul Brateau et de Robert Ardignac, Bd. 2, Paris 1972, S. 418.
PublikationenKurfürstliche Zeitmesser. Uhren aus der Sammlung von Schloss BEnrath, herausgegeben von Stefan Schweizer, mit Texten von Christian Schnurbus, Düsseldorf 2020, S. 52 f.
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