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BEN.B 1968/1 - Portaluhr
Portaluhr
BEN.B 1968/1 - Portaluhr
BEN.B 1968/1 - Portaluhr
Foto: Archiv SSPB
ObjektnummerBEN.B 1968/1

Portaluhr

ObjektbezeichnungPortaluhr
Uhrmacher*in (französisch, tätig 1804 - 1820)
DatierungEnde 18. Jh.
Material/TechnikMarmor
Bronze, feuervergoldet
Email (Zifferblatt)
Glas
Maße(H x B x T): 58 × 40 × 12 cm
BeschreibungDem um 1770 aufkommenden Typus der Portaluhr liegt der Aufbau eines klassischen architektonischen Portals zugrunde, in dessen Zentrum das Uhrwerk eingefügt ist. Durch die freie Portalöffnung wird der Blick auf das oft dekorativ Pendel freigegeben.

Auf vier Füßen erhebt sich eine auf der Vorderseite geschwungene Sockelbasis, die links und rechts mit einer Blumenapplikation aus Bronze verziert ist. In drei Vertiefungen eingelegte ornamentale Sockelfriese runden die Verzierung der Basisplatte aus weißem Marmor ab. Zwei Säulen aus schwarzem Marmor mit vergoldeten korinthischen Kapitellen und attischen Basen tragen einen Architrav. Die sie hinterfangenden Wandflächen aus weißem Marmor laufen in den Füßen in Voluten aus. Sie sind mit geschwungenen Girlanden aus Bronze verziert, die nach
unten kreisförmig zusammenlaufen und in einer Blütenapplikation enden. Mittig ist dem Architrav die Trommel des Uhrwerkes vorgeblendet, die nach unten von einer schurzartigen Bronzeverzierung abgeschlossen wird. Unterhalb der Uhrwerkstrommel schwingt in der Portalöffnung zwischen den Säulen das Pendel, welches aus einem Strahlenkranz mit Medusenkopf besteht. Auf dem Architrav ist links und rechts von der Uhrwerkstrommel je eine mit Blüten bekrönte Vase sowie eine Blütenapplikation angebracht. Auf der Trommel thront ein sogenannter Napoleonischer Adler, der auf einem Steinhaufen sitzt. Die Steine werden von einer Schlange umkreist.

Um den Säulenstumpf, auf dem der Adler thront, windet sich eine Girlande, die¬ links und rechts an der Uhrwerkstrommel herabschwingt. Das gewölbte Emailzifferblatt besitzt römische Stundenzahlen, Strichminuterie, sowie einen Stunden- und Minutenzeiger aus Messing.

Das runde französische Pendulenwerk aus Messing und Stahl hat rückführende Hakenhemmung und eine Gangdauer von 14 Tagen pro Aufzug durch die Aufzugslöcher im Zifferblatt von der Vorderseite aus. Das Pendel war ursprünglich an einem Seidenfaden aufgehängt; von der Rückseite des Uhrwerkes kann mit einer Stellschraube die Ganggenauigkeit verändert werden. Halbe und volle Stunden wurden auf eine Silberbronzeglocke geschlagen, die auf der hinteren Platine des Uhrwerkes aufgesetzt ist. Gesteuert wird das Schlagwerk mit einer Schlussscheibe. Das Uhrwerk ist nicht signiert.

Bearbeiter: Christian Schnurbus
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Technisches Kulturgut
Copyright DigitalisatFoto: Archiv SSPB
Literatur/QuellenTardy – Dictionnaire des horlogers français. Documentation réunie par Tardy. Avec l’apport des travaux de Paul Brateau et de Robert Ardignac, Bd. 2, Paris 1972, S. 106;
Tardy – La Pendule française, Bd. 2, Paris 1949, S. 273.
PublikationenKurfürstliche Zeitmesser. Uhren aus der Sammlung von Schloss BEnrath, herausgegeben von Stefan Schweizer, mit Texten von Christian Schnurbus, Düsseldorf 2020, S. 46 f.
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