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Weiße Tara auf doppeltem Lotussockel, 18. Jahrhundert
Weiße Tara auf doppeltem Lotussockel
Weiße Tara auf doppeltem Lotussockel
Kunstpalast Düsseldorf, Foto: LVR-ZMB, St. Arendt/ARTOTHEK
ObjektnummerP 2005-1104

Weiße Tara auf doppeltem Lotussockel

TitelWhite Tara on a double lotus base
ObjektbezeichnungSkulptur
Datierung18. Jahrhundert
Material/TechnikBronze, Feuervergoldung, Süßwasserperlen und Smaragde; teilweise fehlend

Maße(H x B x T) (ohne Sockel): 10,2 × 7,1 × 5 cm
BeschreibungDie rechte Hand führt die varada-mudra aus, das Symbol der Wunschgewährung, Ausdruck der Nächstenliebe sowie des Mitgefühls. Die linke hat die vitarka-mudra eingenommen, die Lehrhaltung. Teilweise fehlen die kleinen ansonsten schmückenden Smaragde und Süsswasserperlen.

Die Gestalt der Tara ist indischen Ursprungs. In der Vorzeit galt sie als Sternengöttin. Die in vielen Manifestationen erscheinende Gestalt wird unter anderem als weibliche Darstellung des Bodhisattva Avalokiteshvara, dem der Barmherzigkeit, verehrt. Sie wird in unterschiedlichen Farben als bildnerische Verkörperung gefühlsmäßiger Zustände präsentiert. Als Ausdruck höchster Präsenz ist dieses Bildnis mit sieben Augen ausgestattet.
Ein Bodhisattva verzichtet zugunsten der Unterstützung von Gläubigen auf das durch seine religiöse Entwicklung schon mögliche erlösende Erlöschen und bleibt im Kreislauf der Wiedergeburt. Bodhisattvas gehören zur buddhistischen Schule des Mahayana, die sich ein eigenes, vom Theravada-Buddhismus erweitertes Pantheon schuf.

Die Göttin wird mit der Vorstellung von vollkommener Reinheit verbunden, daher ist auch eines ihrer herausragenden Attribute der Lotusstängel mit völlig geöffneter Blüte. Diese Blume ist nicht nur ein Symbol der buddhistischen Lehre, auch gilt sie als eine Pflanze, die auf Grund ihrer äußeren Struktur jede Verschmutzung abwehrt. Gleichzeitig ist der Blumenschmuck indirekt auch Ausdruck für das Geschehen in der Zeit und Metapher einer der grundlegendsten buddhistischen Wahrheiten: der Vergänglichkeit von Allem.

Keine Ausprägung buddhistischer Plastik ist so vielfältig, in ihren Bildmustern so komplex, szenisch geradezu theatralisch angelegt, dabei überaus erzählend formuliert wie jene der nördlichen Mahayana-Schule des tibetischen Vajrayana-Buddhismus. In einer Verknüpfung wie Versöhnung unterschiedlichster kultureller Traditionen und buddhistischer Linien sowie des animistischen Bön-Glaubens wurde die tibetisch-tantrische Sakraldarstellung herausgebildet. Sie ist ein stark verwobenes Konglomerat aus Indischem, Nepalesischem, Mongolischem sowie aus Chinesischem. Sie stellt einen unvergleichlichen Formenkanon dar, in dem - nach Buddhas, Bodhisattvas und Göttern - der Lama im Mittelpunkt steht. Daher hat die tibetische Sakralplastik auch Bildnisse herausragender Persönlichkeiten einzelner Ordenslinien geschaffen.
Was ist nun das typisch Tibetische an der Kunst des tantrischen Buddhismus, also der Kultbilder dieses Glaubens im Himalaya - wie sie auch in Bhutan und Ladakh vorkommen - und richtigerweise zu bezeichnen wären? Neben dem stark Szenischen - und im Gegensatz zum Theravada-Buddhismus - ist es die Darstellung von Seelenzuständen. Ihre Schöpfer waren meist Mönche.

W. Alberg
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
KlassifizierungSkulptur
SchlagwortBronze
SchlagwortGold
Schlagwortvarada-mudra
Schlagwortvitarka-mudra
SchlagwortPerle
SchlagwortFeuervergoldung
SchlagwortFarbsteine
SchlagwortLotus
SchlagwortReligion
Copyright DigitalisatKunstpalast Düsseldorf, Foto: LVR-ZMB, St. Arendt/ARTOTHEK
AusstellungsgeschichteDüsseldorf 2006
Mythos, Erleuchtung, Ebenbild. Skulpturen des Buddhismus und Hinduismus - Sammlung Werdelmann, Tonhalle, Grünes Gewölbe, Ehrenhof 1, Düsseldorf
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
Provenienz[...]; mind. 29.9.1978 Kunsthaus August Bödiger, Bonn; 29.9.1978 - 25.10.2004 Prof. Dr. h.c. Bruno Werdelmann (1920 – 2010), Ratingen, erworben bei Kunsthaus August Bödiger in der Auktion 178, Katalog Nr. 838; 25.10.2004 erworben durch Schenkung von Bruno Werdelmann


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