ObjektnummerTMIN_2005-2006 Berlin1
Hedda Gabler
Autor*in
Henrik Ibsen
(NOR, 1828 - 1906)
Übersetzer*in
Hinrich Schmidt-Henkel
(geboren 1959)
Theater
Schaubühne am Lehniner Platz
(gegründet 1962)
Regie
Thomas Ostermeier
(geboren 1968)
Bühnenbild
Jan Pappelbaum
(geboren 1966)
Kostüm
Nina Wetzel
(geboren 1969)
Datierung26.10.2005 (2005/2006)
BeschreibungInhalt: Die Generalstochter Hedda Gabler hat geheiratet. Ihrem Ehemann, dem aufstrebenden Historiker Jörgen Tesman, winkt eine Professur. Er hat sich daraufhin Geld geliehen und eine Villa gekauft, um seiner anspruchsvollen Frau etwas bieten zu können. Seinen Nebenbuhler, den attraktiveren und begabteren Lövborg, hat Hedda abblitzen lassen. Lövborg, der gerne in berüchtigten Clubs seinen glänzenden Intellekt mit Drogen betäubte, war finanziell und gesellschaftlich keine aussichtsreiche Perspektive für sie gewesen. Jetzt kehrt Hedda ernüchtert aus den Flitterwochen zurück und muss erfahren, dass sich Lövborg geändert hat: Er hat ihre Abwesenheit genutzt, um ein aufsehen erregendes kulturgeschichtliches Buch zu schreiben, und dessen überwältigendes Echo lässt Tesmans Berufung zum Professor plötzlich mehr als fraglich erscheinen. Hedda zerrinnt ihr Lebensplan zwischen den Fingern. Gegen ihre Neigung hatte sie sich für ein Leben nach bürgerlichen Prinzipien entschieden. Als diese Prinzipien nun nicht halten, was sie versprachen, nämlich ökonomische Sorglosigkeit, beginnt sie, sich und ihre Umwelt zu hassen und läuft Amok: Sie verhöhnt hemmungslos ihren Ehemann, hintergeht ihn mit dem Hausfreund Brack, hintertreibt aus Eifersucht die Verbindung zwischen Lövborg und dem Fräulein Elvsted; sie verbrennt Lövborgs zukunftsweisendes Werk, treibt ihn zuerst zurück in die Sucht und schließlich in den Selbstmord. Mit erbarmungslos wütender Hellsicht attackiert sie die erdrückende Gutartigkeit, hinter der ihre Mitmenschen Mittelmaß und Feigheit vor dem Leben verbergen. Manipulation und Lüge sind die Mittel, mit denen sie virtuos innerhalb nur eines Tages und einer Nacht diese von Aufstiegsdenken und Abstiegsangst dominierte Welt zum Einsturz bringt. Zuletzt wird sie selbst als Teil des Systems zur Zielscheibe ihrer Zerstörungswut: Sie kann ihr selbstgebautes Gefängnis nicht sprengen, ohne sich selbst zu zerstören.
Quelle: http://www.schaubuehne.de/ [Stand: Oktober 2006].
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung
Unbekannt
16. Jahrhundert