ObjektnummerP 1966-70
Langhalsige Flasche
TitelLong-necked bottle
ObjektbezeichnungFlasche
Ausführung
Unbekannt
ProvenienzSchenkung
Helmut Hentrich
(1905 - 2001)
DatierungByzantinisch, ca. 6./7. Jahrhundert n. Chr.
Material/TechnikGrüngetöntes Glas, frei geblasen
EpocheByzanz
Maße(H x D): 30,9 × 6,9 cm
BeschreibungBlaß grün. Teilweise starke Verwitterung. Ausguß geklebt, Fehlstellen. Kugelförmig mit eingestochenem Boden, röhrenförmiger, hoher Hals mit Trichterausguß und umgeschlagenem Rand.Kuratorische Hinweise
- Zu langhalsigen Flaschen aus Palästina vgl. besonders Barag, Glass Vessels, 1970, bes. Taf. 16, 20. Vgl. auch Neuburg, 1949, Taf. XXVI; La Baume, Glas, 1973, Nr. D 104 (die dort zitierten Stücke weichen zum Teil von der hier geschilderten Form ab).
- Der aufgemalte Schritzug "Gerizim" oder "Garizim" verweist auf den Berg Gerizim bei Scheme/Nablus. Der Berg ist eine heilige Stätte u.a. für die Samariter; die Flasche könnte aus einem der in der Umgebung zahlreich gefundenen Gräber stammen. Vermutlich diente die Aufschrift einem Händler als Werbung für Pilger.
Laut Yael Gorin-Rosen (e-mail-Nachricht, 14. August 2024) kann die Flasche in byzantinische Zeit, 6./7. Jh. datiert werden und stammt aus regionaler Herstellung. Vergleichbare langhalsige Flaschen wurden in einer Grabhöhle bei Castra (Haifa) und in einem Grab bei Umm al Rasas, Jordanien gefunden.
Die Herstellung ist vergleichsweise einfach: Nach der Bildung einer Blase in der Größe des Gefäßbauches lässt der Glasmacher sie an der Glasmacherpfeife hängen; der noch dickwandige und daher wärmere Hals dehnt sich durch die Schwerkraft (oder Fliehkraft, beim Schwingen der Glasmacherpfeife) in der Länge aus, bis sich das dünner werdende Glas durch Abkühlung versteift.
Klassifikation(en)
EntstehungsortVermutlich Syrien
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- Saldern, Antike u. Islam, 1974, Kat. Nr. 192In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Glassammlung
Stempel/ZeichenAuf dem Bauch in schwarzer Handschrift "Garizim" (oder "Gerizim")