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Unbekannt (Ausführung), Schale mit Kugelschliff, 5.–6. Jahrhundert n. Chr.
Schale mit Kugelschliff
Schale mit Kugelschliff
Foto: Kunstpalast, Düsseldorf
ObjektnummerP 1966-4

Schale mit Kugelschliff

TitelBowl with cut roundels
ObjektbezeichnungSchale
Ausführung
Datierung5.–6. Jahrhundert n. Chr.
Material/TechnikEntfärbtes Glas, geblasen, geschliffen.
EpocheSassanidisch
Maße(H x D): 7,5 x 10,9 cm
BeschreibungSchliffdekor: Vier Reihen zu 14, 14, 14, 9 Kugeln. Großflächiger Kugelschliff im Zentrum des Bodens.
Verbreiteter Typ der sassanidischen Glaskunst.
Kuratorische Hinweise
  • Die Schale gehört zu einer Gruppe sassanidischer Facetten-Schalen, die im Iraq (Kish, Ktesiphon) und Iran gefunden wurden (vgl. die in der Lit. gegebenen Hinweise) sowie durch 2 im Altertum nach Japan exportierte Stücke dokumentiert sind; von letzteren wird eine im Shosho-in Schatzhaus in Nara (756 versiegelt) aufbewahrt, während die andere dem Grab des Kaisers Ankan entstammt (gest. 535) (vgl. zu den in Japan gefundenen Schalen jetzt Dorothy Blair, A History of Glass in Japan, Corning 1973, Nr. 1 und 150, mit ausführlichen Kommentaren). Vgl. auch A. v. Saldern, Achaemenid and Sassanian Cut Glass, Ars Orientalis V, 1963, pp. 10 ff., mit Lit., und Erdmann, Berliner Museen, 1961, pp. 31 ff.; Persian Glass, Corning 1972, Nr. 10.
  • Kat. „Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte“ (H. Ricke), Nr. 47, S. 37: „Verbreiteter Typ der sassanidischen Glaskunst. Exemplare gefunden vor allem in Kish und Ktesiphon (Irak). Die Datierung wurde möglich durch eine nach Japan gelangte Schale dieses Typs, die im Grab des Kaisers Ankan gefunden wurde (gest. 535); vgl. Saldern, Sassanidische und islamische Gläser, 1968, S. 33 ff. S. auch Fukai, Persien Glass, 1979, S. 38 ff. und Abb. 3“
  • Über 80 Schalen dieses Typs sind heute bekannt, das Glas ist also keineswegs selten. Gerade wegen seiner Bekanntheit ist dieser Schalentyp zum Inbegriff geworden für die Glaskunst im Übergang von der Antike zum Mittelalter. Unter den Sassaniden wurde die persische Tradition des Glasschliffs fortgesetzt, die schon tausend Jahre früher unter den Achämeniden blühte, und an die islamischen Nachfolger weitergegeben. Mangels Quellen und Grabungsfunden stellt sich diese Abfolge zwar keineswegs so lückenlos dar, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben mag; aber immerhin belegen die sassanidischen Glasfunde, dass die Qualität der Glaskunst den Niedergang des römischen Reiches zumindest im Osten unbeschadet überdauerte.

    Sassanidische Gläser fanden schon früh eine Verbreitung weit jenseits der Grenzen des persischen Reiches. Ähnliche Schalen sind in chinesischen und japanischen Gräbern und Schatzhäusern aus dem 5. bis 8. Jahrhundert überliefert, ebenso wie in den Kirchenschätzen von San Marco in Venedig und vom Dom in Halberstadt.
Klassifikation(en)
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- BK Saldern, Antike und Islam, Düsseldorf 1974, Kat.-Nr. 271.
- BK Ricke, Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte, 2., erweiterte und verbesserte Auflage, Düsseldorf 1995, Kat.-Nr. 47.
- Saldern, Hamburger Jb., 1968, pp. 36-38, Abb. 3
- Saldern, Alte Gläser, 1968, Nr. 10
Institution Kunstpalast
Schale mit Scheibendekor
Unbekannt
ca. 700–1000 n. Chr.
Nuppenbecher
Unbekannt
ca. 1200–1300
Bierglas
1850–1900
Napf
Unbekannt
9.–10. Jahrhundert
Vase
Hanns Model
1965
Becher mit Kugelschliff
Unbekannt
10. Jahrhundert
Flasche
Unbekannt
8.–10. Jahrhundert n. Chr.
Unguentarium (Kosmetikflakon)
Unbekannt
1.–2. Jahrhundert n. Chr.
Schale mit Getreidekornrelief
Unbekannt
6.–10. Jahrhundert
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