Objekte von „Frankenthaler Porzellan - Geschirre und Ziergerät“
Die Frankenthaler Manufaktur fertigte ein breites Spektrum an Geschirren und Ziergerät aus Porzellan an. Hierzu zählten Speiseservices für zwölf Personen, Tee- und Kaffeeservices, sowie Solitaires und Déjeuners, d. h. Frühstücksservices für eine oder mehrere Personen. Während die Speiseservices auf der großen Tafel Verwendung fanden, nutzte man die Solitaires, die aus einem Tablett mit Kaffee- und Milchkännchen sowie Zuckerdose, Tasse und Untertasse bestanden, eher im privaten Bereich von Schlafzimmern und Salons. Solitaires gehörten zu den Spezialitäten der Frankenthaler Manufaktur.
Die Frankenthaler Geschirre bestechen durch die Vielfalt ihrer Dekore, insbesondere ihrer bildlichen Darstellungen. Beliebt waren galante Szenen, Schäferidyllen, Genremotive, Chinoiserien, antike Götter und Helden, Putten, Jagd- und Schlachtenszenen, Landschaften, Vögel und Haustiere. Häufig zu finden sind außerdem Dekorationen mit „deutschen“ und „indianischen“ Blumen. Als Vorlagen für die Porzellanmalerei dienten oft Kupferstiche.
Die aufwendigsten Geschirre waren für den kurfürstlichen Hof bestimmt oder dienten als diplomatische Geschenke. Einfachere Geschirre wurden in unterschiedlichen Ausführungen zudem in Katalogen für Jedermann angeboten. Allerdings konnten sich zumeist nur Adelige oder reiche Bürger Geschirr aus Porzellan leisten.
Redaktionelle Anmerkung: Viele der hier verwendeten Objektbeschreibungen und -angaben sind in einer Kooperation mit dem kunstgeschichtlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2015/2016 entstanden. Herrn Dr. Michael Overdick und den beteiligten Studenten möchten wir dafür unseren herzlichen Dank aussprechen. Des Weiteren werden die jeweiligen Bearbeiter*innen am Ende des Beschreibungstexts namentlich genannt.