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Objekte von: David Bowie

Künstler*inneninfo
David Bowie1947 - 2016

David Bowie kommt im Kindesalter zur Musik: Sein Vater spielt ihm Rock'n'Roll vor, sein Bruder den Jazz. Mit zwölf Jahren beginnt er, Saxophon zu spielen. Ab den frühen Sechzigern spielt er in verschiedenen Bands, mit denen er vereinzelt auch Platten veröffentlicht. Ab 1966 tritt er unter dem Namen Bowie auf.

Nur ein Jahr später veröffentlicht er sein erstes, selbstbetiteltes Album. Erst die 1969er Single "Space Oddity" ist erfolgreich: sie klettert in die Top Ten der UK-Charts. Major Tom ist seither der Popwelt ein Begriff.

Anfang der Siebziger wendet sich Bowie dem bombastischen Glamrock zu, eine Entwicklung, die in Ziggy Stardust gipfelt. Das Album "The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" gehört heute zu den Klassikern des Genres.

Seine Popularität ermöglicht es ihm, auch als Produzent in Erscheinung zu treten. Lou Reeds Solodebüt "Transformer" nimmt er unter seine Fittiche, später arbeitet er mit Iggy Pop und dessen Stooges zusammen. Eine weitere Persona, die Bowie annimmt, ist der Thin White Duke.

1976 beginnt mit seiner Rolle in "The Man Who Fell To Earth" seine Schauspielkarriere. Über die Jahre steht er immer wieder vor der Kamera. Im gleichen Jahr zieht er zusammen mit Iggy Pop nach Berlin. Beeindruckt von der deutschen Musikszene fließt immer mehr Krautrock in seine eigenen Kompositionen ein.

Während seiner Zeit in der Mauerstadt entsteht mit "Low", "Heroes" und "Lodger" die sogenannte Berliner Trilogie. Die ersten beiden Alben beinhalten viele düstere, wenig zugängliche Instrumentaltracks, die auch vom in Klima des Kalten Kriegs inspiriert sind. An allen Alben arbeitet Brian Eno mit.

In den folgenden Jahren wird der nun cleane Bowie wieder rockiger. Dabei beginnen die Achtziger für ihn mit dem Hit einer anderen Band: Seine Stimme ist auf Queens "Under Pressure" zu hören. Im Kultfilm "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" hat er einen Cameo-Auftritt. Mit Titeln wie "Let's Dance" und "China Girl" feiert er größte kommerzielle Erfolge, wonach er sich tanzbarer Popmusikzuwendet.

1989 gründet er die Band Tin Machine, die es auf zwei Studioalben bringt. In den Neunzigern zeigt der Brite wieder einmal, wie er es versteht, Einflüsse aktueller Musik in sein eigenes Oeuvre einzubringen. Zuerst sind es Jazz und Hip Hop, später elektronische Klänge, die seine Platten prägen.

Inzwischen begeistert sich Bowie zunehmend fürs Internet. Im Herbst 1999 veröffentlicht er seine neue Platte "hours ..." zuerst im Netz. Auch als Internet-Provider tritt Bowie auf. Und weil er so gerne mit Identitäten spielt, leiht er seinen Charakter an ein Computerspiel aus.

Ende 2001 signalisiert der Popstar der Plattenfirma Virgin, dass er den Vertrag nicht verlängern wird. Alle zukünftigen Aufnahmen sollen statt dessen auf Bowies neuem Label ISO erscheinen. Dort erscheinen die Alben "Heathen" (2002) und "Reality" (2003).

Im Laufe des Jahres 2004 muss Bowie mehrfach dem jahrzehntelangen Rockstarleben Tribut zollen. Aus gesundlichen Gründen zieht er sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück - bis auf die ein oder andere Performance zu besonderen Anlässen.

2006 erhält Bowie einen Grammy für sein Lebenswerk. In der Folge werden immer wieder mal Gerüchte über Aufnahmen zu einem neuen Album laut, die Bowie aber mit schöner Regelmäßigkeit dementiert, besser gesagt aussitzt. Bis 2013: Pünktlich zu seinem 66. Geburtstag stellt der Brite den neuen Song "Where Are We Now?" auf seine Homepage, verbunden mit der überraschenden Ankündigung des neuen Albums "The Next Day", das im März erscheint. Es ist sein erstes neues Songmaterial seit 2003.

Das Album präsentiert sich als typisches Bowie-Spätwerk. Der Großmeister hetzt glücklicherweise nicht schnelllebigen Trends hinterher, sondern verwaltet sich selbst und seine Vergangenheit. Eine Tournee gibt es nicht und aus Bowies engstem Vertrauenskreis heißt es, der Musiker wolle auch nie mehr auftreten. So rechnet niemand mehr mit einem weiteren neuen Album. Doch Ende 2015 erscheint erneut wie aus dem Nichts der Song "Blackstar" samt Video. Wie der Nachfolger "Lazarus" kündet er von einem weiteren Album, das "Blackstar" heißt und wieder an seinem Geburtstag erscheint, diesmal an seinem 69er. Mit dem musikalischen Stil der sieben Songs erfüllt er die Träume seiner experimentellen Fans: "Blackstar" wurde mit dem Jazz-Saxofonisten Donny McCaslin und dessen Drummer aufgenommen, was einen deutlichen Stempel auf den Songs hinterlässt.

Doch nur zwei Tage nach der Veröffentlichung und seinem 69. Geburtstag stirbt David Bowie am 10. Januar 2016.

Quelle: http://www.laut.de/David-Bowie [Stand: Februar 2018]

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