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Bild nicht vorhanden für Lotte Reiniger (Regie), ASCHENPUTTEL, 1922

ASCHENPUTTEL

TitelCenicienta
Titel EnglischCinderella
Regie (1899 - 1981)
Datierung1922
BeschreibungLotte Reiniger ist hier ein Kurzfilmhöhepunkt gelungen, in dem sich bereits ihr abendfüllendes Meisterwerk DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED ankündigt. Es geht expressionistisch und burlesk zu, so daß man den Ton gar nicht vermißt. Die englischen Zwischentitel der Kopie kann man leicht deutsch einsprechen. Wie immer schadet es nichts, wenn man zur Einstimmung das Märchen der Brüder Grimm liest, in dessen Spur sich die bewegende Szenenabfolge entfaltet. Ein überraschender Auftakt: Aus schwarzem Papier wird die Aschenputtel- silhouette herausgeschnippelt. Und dann öffnen sich immer neue Guckkastenbühnen, die den Zuschauer in Atem halten: In der Asche am Herd Aschenputtel, darüber die zur Karikatur überzeichnete dicke und die dünne Stiefschwester, dazwischen die böse und stockschwingende Stiefmutter. Die Einladung des Königs löst hektische Aktivität aus. Aschenputtel wäre auch gern mitgegangen, stattdessen wird ihm eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet. Aber da flattern schon die Turteltäubchen herbei: "die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen." Umsonst! Gedemütigt und verlacht muß Aschenputtel zurückbleiben. Am Grab der Mutter kommt die Hilfe: "Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich! Wirf Gold und Silber über mich!" So schön sieht Aschenputtel aus, daß niemand es erkennt. Der Königssohn tanzt den ganzen Abend mit dem vermeintlichen Königsfräulein und als die Uhr auf Mitternacht geht, entwischt es zum Grab der Mutter. Zurück bleibt der nachdenkliche Königssohn. Er findet den verlorenen Schuh: "Ein Königreich für einen Schuh!" Was sich zwei königliche Räte einfallen lassen, taugt höchstens für einen königlichen Zornesausbruch. Und so setzt sich ein langer Zug in Bewegung, um diejenige zu finden, der der Schuh paßt. Die dünne Schwester hackt sich die Ferse ab und besteht die Schuhprobe. Aber als sie mit dem Königssohn an dem Grab vorbeireitet, da rufen die Täubchen: "Rucke di guck! Rucke di guck! Blut ist im Schuck (Schuh), der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim!" Herabtropfendes Blut läßt den Königssohn umkehren. Auf die dicke Schwester fällt er erst gar nicht herein, sondern er folgt den Täubchen und entdeckt das im Keller versteckte Aschenputtel. Darüber gerät die Stiefmutter so in Wut, daß sie sich in zwei Teile zerreißt. aus: Ewald Heller, Kinder/Jugendfilm Korrespondenz Nr. 20/4'84
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
  • Deutschland
FilmgenreKinderfilm
FilmgenreScherenschnitt
Literatur/Quellennach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm
ObjektnummerFM.Film.1817
Abteilung FM Filme