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Revolutionäre Schriften: Bücher, Zeitschriften und Gedichte

Druckschriften des Vormärz

Zur Einführung:

Die preußische Zensur war das zentrale Angriffsziel der radikal-demokratischen Intellektuellen, doch nicht nur um Meinungsfreiheit ging es, auch die aufstrebende Druck- und Verlagsindustrie sah ihre Expansionsbemühungen durch die Kontroll- und Überwachungspraxis stark eingeschränkt.

Zur gleichen Zeit entwickelte sich erstmalig so etwas wie eine literarische Öffentlichkeit, politische und ästhetische Debatten wurden über Zeitungsfeuilletons ausgetragen - das erste Beispiel dafür war die Herwegh-Freiligrath-Auseinandersetzung.

Den - trotz organisatorischer Schwierigkeiten (vgl. Kap. 5 - Die Zensur) - starken Arm der Zensur bekam Hoffmann von Fallersleben zu spüren, für sein Gedicht "An meinen König". Die Rheinische Zeitung, die seinen Text hatte bringen wollen, wurde bald darauf verboten. Auch der Gesellschaftsspiegel, die Neue Rheinische Zeitung und die Frauen-Zeitung erlitten dieses Schicksal.

Gleichzeitig erschienen Bücher, die sich um die preußischen Zensurvorschriften nicht kümmerten - die entweder im liberalen Ausland vorzensiert und gedruckt und dann nach Preußen geschmuggelt wurden oder die gleich ganz illegal in Umlauf gebracht wurden (wie Püttmanns Album).

Politische Ereignisse wie der Weber-Aufstand, auch die zunehmende Pauperisierung der kleinen Handwerker im Zuge der Industrialisierung radikalisierten die Lyrik, Heine, Weerth und anderen gelang es, mit ihren Gedichten unmittelbar in den Kampf miteinzugreifen.